Auf hundert bewegte Vereinsjahre blickt der Chor St. Johann in Höchst dieses Jahr zurück. Ein Grund zum Feiern!

Bild: Chorleiter Michael Jagg und Chorobfrau Yvonne Schneider

Patricia Begle

Natürlich stand am Beginn der Jubiläums-Feierlichkeiten - wie kann es bei einem Kirchenchor auch anders sein - die musikalische Gestaltung des Sonntags-Gottesdienstes. Am Programm fand sich die „Missa Brevis in C“ von Charles Gounod, begleitet wurde der Chor vom Streichensemble „Quart Art“. Dieses umrahmte dann auch den Festakt im Pfarrzentrum im Anschluss an die Messfeier. Rund 250 Interessierte aus Nah und Fern trafen sich dort, um den Chor zu feiern. Die Festreden von Axel Girardelli, Obmann des Chorverbandes, und Yvonne Schneider, Obfrau des Chores, machten deutlich, dass solch Engagement und Beständigkeit gerade in der Schnelllebigkeit unserer Zeit von unbezahlbarem Wert sind.

Hoffnungszeichen
Auf besonderes Interesse stießen auch die acht Stoffbanner, die im Raum aufgestellt waren. Sie enthielten Auszüge aus der Festschrift, in Wort und Bild wurden Vergangenheit und Gegenwart des Chores vor Augen geführt. Die Gründung des Vereines erfolgte in einer schwierigen Zeit - im Dezember 1918. „Als Hoffnungszeichen für eine bessere Welt nach dem Krieg“, deutet Kirchenmusikreferent Bernhard Loss in der Festschrift dieses Ereignis. Bemerkenswert war die Zusammensetzung des ersten Vereinsvorstandes: Schriftführer, Kassier, Archivar und Chronist lagen in Frauenhänden.

Mehr als Gesang
Die Chronik des Vereines ist spannend zu lesen. Da wird von einem Wertungssingen im Jahre 1928 berichtet - der Chor schnitt sehr gut ab, von der Anschaffung eines Tonbandgerätes im Jahr 1954 und von unzähligen Vereinsausflügen. Außergewöhnlich sind die Theateraufführungen, die von den 30er- bis in die 60er-Jahre von Chormitgliedern auf die Beine gestellt wurden - vom Stück „Richter und Zigeunerin“ bis hin zum „Jedermann“. Singen war nie die einzige Betätigung der Mitglieder.
 
Generationenverbindend
Was bis heute im Vereinsleben Platz hat, ist das Gesellige. Vom jährlichen Ausflug übers Kegeln und Minigolfen bis hin zum traditionellen Männerkochen an Dreikönig. Die Chorgemeinschaft verbindet heute 51 Frauen und Männer unterschiedlicher Generationen. So zählt die älteste Sängerin 82 Jahre, die jüngste 33. Auch für Nachwuchs wird gesorgt. Seit 2017 gibt es den Kinderchor „Rohrspatzen“, bei dem 4- bis 11-Jährige in die Welt der Musik begleitet werden. So hat die Begeisterung fürs Singen auch in Zukunft Bestand. 

 

Details unter www.chorstjohann.jimdo.com

(aus dem KirchenBlatt Nr. 10 vom 8. März 2018)