Am Karfreitag haben wir von Maria Magdalena erzählt. Sie blieb mit ein paar anderen Frauen unter dem Kreuz. Sie blieb, als es schwierig wurde. Mit ihrer Trauer, mit ihrer Verzweiflung und mit der Ungewissheit, wie es nun weitergehen soll.
Das ist mein Traum von einer solidarischen Kirche, die bleibt, wenn es schwierig wird.
Gerade im äußersten Leid bleibt Maria Magdalena präsent. Wer im Leid präsent bleibt, so berichten uns die Evangelien, der wird Auferstehung wahrhaft erfahren. Diejenigen, die bis zum Schluss unter dem Kreuz standen und Jesu Leichnam bestatteten, waren auch diejenigen, die als erste den Auferstanden erkannten. Allen voran wieder Maria Magdalena. Sie suchte zuerst im Grab, fand ihn aber nicht. Die Gräber sind und bleiben leer!
Maria geht in einen nahen Garten, dem Ort, wo Leben gedeiht, und sie weint. Tränen können uns helfen. Sie waschen den Staub der Traditionen von unseren trüben Augen. Tränen waschen unsere innere Leere ab und unsere Trauer kann uns aufwecken zu einer neuen Verbundenheit.
Im Garten begegnete ihr der Heiland. Zuerst erkennt sie ihn nicht, doch Jesus nennt sie beim eigenen Namen: „Maria!“ Sie antwortet: „Rabbuni - Meister!“ und sie erkennt als erste: „Ich habe den Herrn gesehen“ Joh. 20,18.
Wir laden Dich zu folgendem Ritual ein:
Mach einen ausgiebigen Spaziergang an Deinen Ort des Lebens: Dein eigener Garten, am Grünen Damm, im Ried oder an der Achmündung.
Gedenke dabei an die Verstorbenen aus Deiner Verwandtschaft oder an verstorbene Freunde, egal ob vor Jahren verstorben oder erst neulich und beginne ein inneres Gespräch mit ihnen.
Der bekannte Benediktinerpater Anselm Grün meint: „Sinn jeglicher Trauer ist es, mit dem Verstorbenen in einen inneren Dialog zu treten und ihn als inneren Ratgeber wahrzunehmen.“
Auch das Grab Deiner Verwandten ist leer.
Auferstehung - Ostern - geschieht im Inneren!
Suche in der Natur ein Symbol für neu sprießendes Leben und nimm es als Kraftbild mit in Deinen Alltag!
Das Pfarrteam wünscht Euch Gottes Segen, Kraft und Gesundheit