Einweihung und Eröffnung des Carl-Lampert-Saals durch Bischof Benno Elbs im November 2014
Bewegende Messfeier - Bericht aus dem Pfarrblatt Dezember 2014:
Mit einer berührenden Andacht zur Todesstunde unseres seligen Carl am 70. Jahrtag seiner Hinrichtung am 13. November zeigten Pfarrangehörige von Göfis und viele Gläubige aus dem ganzen Land ihre tiefe Verbundenheit mit dem Provikar und auch mit den weiteren Opfern des Nationalsozialismus.
Der während der Andacht gelesene letzte Brief Lamperts und die lange Liste der Namen derer, die mit ihm im Gefängnis Roter Ochse in Halle an der Saale ermordet wurden, ließen die Anwesenden die Schrecken dieser Zeit erahnen, aber auch die Glaubensstärke und den Mut der Menschen, die bereit waren, zu ihrer Überzeugung zu stehen.
Am Abend feierte Bischof Benno Elbs unter Mitwirkung des Tostner Chores Panta Rhei in der vollbesetzten Pfarrkirche die Gedenkmesse für Provikar Carl Lampert.
Die große Wertschätzung für unseren seligen Carl wurde durch die zahlreichen Gläubigen wie auch durch das Mitfeiern einer großen Anzahl von Priestern und Ordensleuten aus dem ganzen Land unterstrichen.
In seiner bewegenden Predigt betonte Bischof Benno drei Botschaften dieses Gedenktages für das Leben von heute. Diese drei Botschaften des Lebens von Carl Lampert sind erstens eine Erinnerung, der Stimme des Gewissens zu folgen, zweitens eine Erinnerung an unsere innere Geborgenheit in Gott und drittens die dauernde Erinnerung daran, dass es unsere Aufgabe als Christen von heute ist, uns entschieden auf die Seite der Geschundenen dieser Welt zu stellen.
Nach der Gedenkmesse gab es für die Pfarrgemeinde und besonders für Pfarrer Norman Buschauer großen Grund zur Freude, denn nach kurzer Umbauzeit konnten die sanierten Räumlichkeiten in der Unterkirche eröffnet werden.
Bischof Benno segnete den ehemaligen Pfarrsaal und nun neu benannten „Carl-Lampert-Saal“ und stiftete ein Ölgemälde mit dem Portrait des Provikars vom Künstler Heinz Greissing.
Die vielen BesucherInnen zeigten sich begeistert von der Neugestaltung des Saales, der jetzt optisch größer und sehr hell wirkt, von der modernen mobilen Bar, der neuen Küche, den angenehmen Sitzungs- und Jugendräumen und den zeitgemäßen Sanitäranlagen.
Rund 760.000 Euro kostet die Renovierung, die von der Diözese mit 160.000 Euro unterstützt wird. Auch die Gemeinde Göfis beteiligt sich mit 30.000 Euro an der Gestaltung des Zugangsweges. Der größte Teil der Summe wurde bislang durch Spenden aufgebracht und wird auch noch weiterhin aufzubringen sein, denn noch fehlen rund 290.000 Euro.
Pfarrer Buschauer bedankte sich bei der Diözese und der Gemeinde für die Unterstützung. Ein besonderes Vergelts Gott sagte er allen MitbürgerInnen, die durch ihre Spenden diesen Umbau erst ermöglicht haben und diesen auch weiterhin durch ihre finanziellen Zuwendungen unterstützen werden. Einen herzlichen Dank richtete er auch an die vielen ehrenamtlich Helfenden, die oft tatkräftig beim Bau zugepackt oder in vielen Planungssitzungen mitgewirkt haben.
Dass ein Umbau aber nur glücken kann, wenn sich ein fähiger und engagierter Baumeister diesem annimmt, das hat sich auch in Göfis wieder gezeigt. Mit Christof Matt, so führte Pfarrer Buschauer aus, konnte die Pfarre auf einen Bauverantwortlichen zählen, der in mehr als tausend ehrenamtlichen Stunden dafür sorgte, dass trotz der limitierten Vorgaben des Bundesdenkmalamtes das Optimum an sensibler Gestaltung hervorgebracht wurde. Ihm sind die Pfarre und alle, die nun diese schönen Räume nützen dürfen, zu großem Dank verpflichtet.
Dr. Evelyn Pfanner