Vom 22. bis zum 26. Oktober 2022 pilgerte eine Gruppe von 15 Personen nach Rom, in die ewige Stadt. Ein Reisebericht von Dr. Jutta Gnaiger-Rathmanner

Mit der Dompfarre Feldkirch nach Rom!

Eingeladen dazu hat unser geschätzter Pfarrer Fabian Jochum, ein großer Romkenner. Das begleitende Management dazu brachte Pastoralassistentin Brigitte Scherrer ein. So waren wir ein Grüppchen von insgesamt 15 Pilgern, wenn wir die zwei Jugendlichen, auf eigenen Wegen unterwegs, mitrechnen.

Wir waren einfach und zentral untergebracht, waren immer unterwegs, unbeirrt mit Metro und Bus, viel auf den Beinen. Die Schrittzähler gaben Strecken von bis zu 18 Kilometern pro Tag an! Meistens blieb die Gruppe zusammen, erfreute sich am dichten Programm und an der gemeinsam genossenen römischen Küche.

Das Pilgern nach Rom war der gesetzte Rahmen. Es verdeutlichte sich an unserer Teilnahme am Erscheinen des Papstes zum sonntäglichen Angelusgebet von seinem Wohntrakt im Vatikan aus. Wir haben ihn auf alle Distanz hinweg – über Lautsprecher verstärkt - gehört und ihm gewunken! Wir besuchten insgesamt mehr als 10 Kirchen und Basilikas.

Wir nahmen an einem deutschen Gottesdienst in Sta. Maria del Anima nahe dem Piazza Navona teil, wo wir die Kirchenbänke mit Vertretern des Salvatorordens – sogar ein Herr Habsburg Lothringen wurde unter ihnen begrüßt! – und des Malteserordens teilten, Beide traten in ihren außergewöhnlichen Roben auf. Neben uns machte sich eine starke Gruppe von Gläubigen von der Kolpingbewegung aus Görlitz bemerkbar. Ein kleines Gebet vor der Jesuitenkirche als Intermezzo und eine Dankesandacht im Vatikangelände zum Schluss bildete den Rahmen rundum die großartigen Kulturgenüsse.

Jeder Tag gab, im Voraus perfekt gebucht, einen Höhepunkt Roms vor:
das Forum Romanum mit den noch erhaltenen drei Triumphbögen und dem Monster des Kollosseums;
den Petersdom, betreten über die Scavi, d.h. die ausgegrabene Unterwelt des Doms mit der erst kürzlich abgeschlossenen Suche nach dem Originalgrab des Apostels Petrus, direkt unter dem Hauptaltar gelegen. Geführt wurden wir auf schwizer dütsch von einen Alt-Gedienten der Schweizer Garde. Von dort gelangt man ohne Warteschlange in den Dom. Ja, dort steht in einer Nische still und glänzend weiß die weltberühmte Pieta von Michelangelo.
Die Vatikanischen Museen, inclusive der Sixtinischen Kapelle: 70.000 Schätze aus allen Kulturepochen, auch ägyptisch und altgriechisch, also weit zurück vor Christus, und aus allen Kontinenten und von entlegenen Völkern. Das Museum eines Staatsoberhauptes eben! Wir erfahren von der lebhaften Führerin zudem: Der eigenständige Staat Vatikan, mit Liechtenstein vergleichbar, hat ganze 500 Staatsangehörige und 800 Einwohner!

Eine großartige Papstbasilika, ganz in der Nähe unseres Hotels gelegen, sei noch erwähnt: die Sta. Maria Maggiore. Sie gehört zu den allerersten Kirchen des Christentums, aus dem fünften Jahrhundert. Man betritt eine klassisch römische Architektur, so geräumig, mächtig und kunstvoll „wie im alten Rom“. Der Bautypus Basilika, der einst als Markhalle diente, steht hier als Zeuge der frühen Christen, nur der Kaiserthron in der Apsis wurde mit dem Altar ausgewechselt. Die Doppelreihe von 14 antiken Marmorsäulen, die goldenen Mosaiken im gesamten Altargewölbe und an den Seitenwänden, erzählend mit den ersten christlichen Bildern! Und der völlig intakte Steinboden: Wir schreiten auf 1.600 Jahre altem bunt eingelegtem Marmor- und Porphyrboden: weiß aus Italien, gelb aus Afrika, rot aus dem vorderen Orient, schwarz aus Belgien ...

Der Oktober soll der ideale Reisetermin sein. Wir durften Rom gemütlich durchwandern, keineswegs bedrängt von Besuchermassen, haben fast alle der sieben Hügel gestreift und Stadt und Tiber auch von oben gesehen. Das Grandiose dabei: Alle Kirchen, die wir besuchen durften, waren trotz ihres Alters bestens erhalten und gratis uneingeschränkt betretbar.

Alles in allem: Rom, die ewige Stadt, hat sich uns mit vielen ihrer Geheimnisse und Rätseln, mit vielen Kulturschichten ein Stück weit erschlossen, dank der kundigen Auswahl von Herrn Pfarrer. Für einen nächsten Besuch bleiben noch viele weitere Kunstschätze zum Entdecken und Bewundern offen! Ein großer Dank an die perfekte, sorgsame Reiseleitung und an die freundliche Gruppe.

Dr. Jutta Gnaiger-Rathmanner