Seit 15 Jahren ist Johannes Hämmerle Domorganist zu St. Nikolaus in Feldkirch und Herr über die drei Orgeln im Dom. Bei der Orgelführung am 8. September wurden uns spannende Einblicke in zwei der drei Königinnen der Instrumente gewährt.

Am Beginn der Führung durften wir die Lunge der ältesten noch spielbaren Orgel Vorarlbergs betrachten. Das Orgelpositiv aus dem Jahr 1699 steht seit 2014 im Dom St. Nikolaus und kommt hauptsächlich bei der "Abendmusik im Dom" oder bei den Roratemessen im Advent zum Einsatz. Da jede einzelne Pfeife gleichmäßig mit Luft versorgt werden muss, ist eine gute Lunge wichtige Grundlage jeder Orgel.

Der Blasebalg der Orgel wird elektrisch betrieben, kann aber nach wie vor auch von Hand bedient werden. Wie die Vorführung zeigt. Die gleichmäßigkeit der Luftversorgung lässt dann allerdings etwas zu Wünschen übrig.

Anschließend gings auf die Empore, wo wir auch die Luftversorgung der Hauptorgel im Dom bestaunen durften. Die Blasebälge sind unter den Podesten für die Chorsängerinnen und Sänger eingebaut. Die Metzler Orgel aus dem Jahr 1976 ist die Hauptorgel im Dom und hat 35 Register. Eine vergleichsweise kleine Domorgel, aber perfekt auf die Bedürfnisse des Raumes abgestimmt - ein wunderbares Instrument.

Einige der Pfeifen durften wir ganz aus der Nähe betrachten. Und es gab anschließend natürlich auch jeweils Klangbeispiele der gezeigten Pfeifen. Je nach Material, Bauart und Luftführung verändert sich auch die Klangfarbe. Die wahre Schönheit des Instrumentes zeigt sich allerdings im Zusammenspiel mehrerer Register. Die Zeit verging wie im Flug, man hätte noch lange zuhören können.

Ein herzliches Dankeschön für diese spannende Führung, die interessanten Einblicke und unterschiedlichen Klangbeispiele.