Liebe Pfarrgemeinde, in den letzten Wochen durfte ich wieder eine wunderschöne Zeit mit vielen neuen Erfahrungen und Erlebnissen in Tansania genießen. Mit viel Freude im Herzen möchte ich euch davon berichten.
Pfarrer Basil und die ca. 270 Studenten aus dem Mafinga Seminary bedanken sich recht herzlich für die Unterstützungen aus dem Klostertal. Ohne finanzielle Hilfe könnten einige Studenten die Schule nicht besuchen. Die Burschen lernen sehr fleißig, dadurch sind sie eine der besten Schulen im ganzen Land. Die Erhaltung der Schule, die Bezahlung der Lehrpersonen und besonders die Ernährung der Studenten sind für Pfarrer Basil eine große Herausforderung. So werden zum Beispiel täglich 120 kg Mais, zusätzlich Bohnen, Gemüse und sonntags Fleisch benötigt. Das Schulgeld wird bewusst gering gehalten, damit viele Burschen, auch aus armen Familien, eine gute Ausbildung absolvieren können.
Das Lernzentrum Kizito, welches Pfarrer Basil im letzten Jahr zu bauen begann, geht mit guten Schritten voran. Das Dach wurde bereits gedeckt. In diesem Gebäude werden in Zukunft Jugendliche aus dem Dorf bei ihrer Schulbildung unterstützt und gefördert. Die Geschäftslokale in der unteren Etage werden nach der Fertigstellung des Baues vermietet und sollen eine Einnahmequelle für das Seminar sowie für das Lernzentrum sein. Sobald es Pfarrer Basil finanziell möglich ist, wird er mit dem weiteren Ausbau beginnen.
Stricknadeln für Mädchen in Tansania
In diesem Jahr hatte ich die Möglichkeit eine Woche in einem anderen Dorf zu verbringen. In Madibira ist das Leben noch sehr einfach. Es werden Reis und Erdnüsse auf großen Feldern angebaut. Frauen und Mädchen haben in diesem Dorf kaum eine Chance auf ein sicheres Leben, oder eine Arbeit um Geld zu verdienen. Somit sind sie von den Männern abhängig und leider werden sie sehr oft mit der Krankheit HIV infiziert.
Der Pfarrer gründete für diese Mädchen eine kleine Berufsschule damit sie das Schneiderhandwerk erlernen können. Die 20 Mädchen absolvierten die Grundschule und hätten ohne weitere Unterstützung und Ausbildung keine Chance ein sicheres Leben zu führen. Für drei Jahre leben sie nun in der Pfarre, bewirtschaften ihren eigenen Garten, kochen selber, sind in guter Betreuung von Priestern und Schwestern. Sie bekommen eine Schulausbildung und können ein Handwerk erlernen.
Die Mädchen sahen mich beim Sockenstricken und zeigten großes Interesse für diese Arbeit. Sie begannen ihre ersten Strickversuche und hatten Freude dabei. Mit dem Verkauf von gestrickten Socken, Kappen usw. könnten die Mädchen auf sehr einfache Weise Geld verdienen und es würde ihnen zu einem besseren Leben verhelfen.
Der Wunsch des Pfarrers von Madibira und meine Idee wären, die Schule auf 40 Mädchen zu erweitern und dass ich im nächsten Jahr zwei Lehrerinnen zum Socken stricken anlerne. Sie könnten dann die Mädchen und auch Frauen aus dem Dorf unterrichten.
Für diese Aufgabe würde ich Stricknadeln sammeln, damit alle Mädchen die Chance haben das Stricken zu erlernen und es auch auszuführen.
Liebe Klostertalerinnen, für Stricknadeln in allen Stärken und Längen wären die Mädchen aus Madibira und ich sehr dankbar.
Mit herzlichen Grüßen von vielen lieben und dankbaren Menschen aus Tansania!

Angela Leu