Das Motto für die Fastenzeit in Batschuns. Zudem weiterleitende links zum Thema z.B. der Fastenkalender der Steyler Missionare , oder die Angebote unserer Diözese wie Halt amol oder die Geschichte Jakobs.

Barmherzigkeit im Alltag

Das Motto der Fastenzeit

Es lag nahe  im Jahr der Barmherzigkeit, das seit 8.Dezember 2015 durch Papst Franziskus ausgerufen ist,  die Barmherzigkeit in den Mittelpunkt der diesjährigen Fastenzeit zu stellen. Wir haben in PGR ganz bewusst das Thema auf unser normales Leben reduziert und präzisiert. Barmherzigkeit nicht ein abstrakter abgehobener Begriff, sondern etwas, das uns tagtäglich berührt und unser Zusammenleben bestimmt, so oder so, ob wir barmherzig miteinander umgehen im Kleinen wie im Großen, oder eben nicht. Ganz bewusst haben wir das Motto in diesem Jahr im Eingangsbereich der Kirche platziert, so dass jeder und jede, wenn er die Kirche betritt, daran erinnert wird. Der Platz wurde auch ausgewählt, weil er den Schnittpunkt darstellt zwischen dem sakralen Bereich des Gotteshauses und unserem Alltag.

Unser Kreuzweg
Die Kreuzwegbilder, an denen wir doch meistens achtlos vorüber gehen, haben wir im Altarraum aufgehängt. Sie sollen die vielen Kreuze, die die Menschen tragen müssen, weltweit, aber auch in unserem Land in unseren Blick rücken, uns vor Augen führen. Natürlich drängt sich  das Elend der Menschen auf der Flucht auf, die Nöte in den vielen Kriegsgebieten der Welt. Es gibt sie aber auch bei uns die Kreuze, sei es durch Krankheit, gescheiterte Beziehungen, oder weil es trotz aller Anstrengungen kaum zum Leben reicht. Wir können nachspüren, wo unser Platz ist in diesem Kreuzweg, sind wir unbeteiligte Zuschauer oder Menschen wie Simon von Cyrene oder Veronika. Wo werden  teilnahmslos Kreuze auf Schultern gelegt, die Diskussion um dir Reduzierung der  Mindestsicherung drängt sich auf, oder Menschen, die plötzlich keine Arbeit mehr haben, weil Betriebe einen neuen Eigentümer erhalten.

Werke der Barmherzigkeit heute
Die traditionellen Werke der Barmherzigkeit sind vielen geläufig: Hungrige speisen, Nackte bekleiden, Durstigen zu trinken geben, Fremde beherbergen, Kranke pflegen, Gefangene besuchen und Tote bestatten. In der Diözese Erfurt  hat man diese Werke der Barmherzigkeit in unsere Zeit übersetzt.
1. Einem Menschen sagen: Du gehörst dazu.
2. Ich höre dir zu.
3. Ich rede gut über dich
4. Ich teile mit dir.
5. Ich gehe ein Stück mit dir.
6. Ich besuche dich.
7. Ich bete für dich
Wir haben 6 Werke ausgewählt, für jeden Fastensonntag eine und sie in Form eines Plakates li und re in der Kirche platziert. Sie sollen anregen, sich Gedanken zu machen über die einzelnen Themen nicht nur am Sonntag sondern auch die Woche über.


1.      Fastensonntag: Ich bete für dich

Es ist gut füreinander zu beten. Meist tun wir das für Menschen, die uns nahe stehen, oder wenn es eng wird. Aber wie wäre es, wenn wir einmal für die oder den beten würden, die uns gerade begegnen, vielleicht für jemanden, den wir nicht so mögen oder für die, von denen wir wissen, dass sie schwer an ihrem Kreuz tragen. Welch ein neuer Geist würde durch unser Dorf wehen. Probieren wir es!

2.      Fastensonntag: Ich höre dir zu

In " Wie ein leises Berühren" von Bischof Beno ist zu diesem  2. modernen Werk der Barmherzigkeit zu lesen:
Eine oft geäußerte Bitte lautet: "Hab doch bitte einmal etwas Zeit für mich! " Die >Hektik des heutigen Lebens, auch die Ökonomisierung aller Lebensbereiche, zwingen zu möglichst schnellem und meßbaren Handeln. Zeit haben, darauf kommt es an, zuhören können: ein Werk der Barmherzigkeit und gerade im Zeitalter technisch perfekter, hochmoderner Kommuniukation so dringlich wie nie zuvor.

                             Zuhören

                          Zuhören heißt:

                           hin-hören;
                           inne-werden;
                           den, dem man zuhört,
                          an-nehmen,
                          gelten lassen,
                          ernst nehmen.

               Zuhören heißt, Anteil zu nehmen,
               im wörtlichen Sinn:Ich nehme die Teile,
               die mir mitgeteilt worden sind, an.
               Anteilnehmen geschieht,
               wenn echtes Interesse vorhanden ist
                und das Herz sich zuwendet.
                Ein Mensch,der zuhören kann
              
hat Seltenheitswert.
               Manchmal kann einer der zuhört,
               wichtiger sein
               als ein Stück Brot.

 

3. Fastensonntag: Ich rede gut über dich

Es ist schon bemerkenswert, dass Schlagzeilen mit wenigen Ausnahmen negativ sind, und die Nachrichten in Radio und Fernsehen berichten überwiegend über  Katastrophen, besondere Schlechtigkeiten usw. Nur in Ausnahmefällen werden positive Dinge gemeldet. Wenn wir über unsere Mitmenschen sprechen, dann sind es  leider auch meistens die Schattenseiten das Thema. Dabei gibt es eigentlich niemanden, der nur Schattenseiten hätte.  Das Werk der Barmherzigkeit für die  3. Fastenwoche ist, sich einmal  ganz bewusst die guten Seiten des Menschen, über den wir gerade sprechen, vor Augen zu halten und dies meine Gesprächspartner auch wissen zu lassen. Großzügig sein mit den Fehlern meiner Nächsten, ohne in Schmeichelei zu verfallen, Kritik, wo sie notwendig ist, aber ohne den anderen nieder zu machen.
Die Geschichte, die unsere Erstkommunion- Kinder beim Vorstellungsgottesdienst als Lesung gewählt haben, kann uns praktische Hilfestellung geben. Hier ist sie:

Eines Tages kam einer zu Sokrates und war voller Aufregung.
"He, Sokrates, hast du das gehört, was dein Freund getan hat? Das muss ich dir gleich erzählen."
" Moment mal", unterbrach ihn der Weise. "hast du das, was du mir sagen willst, durch die drei Siebe gesiebt?"
"Drei Siebe?" fragte der Andere voller Verwunderung.
"Ja, mein Lieber, drei Siebe. Lass sehen, ob das, was du mir zu sagen hast, durch die drei Siebe hindurchgeht.
Das erste Sieb ist die Wahrheit. Hast du alles, was du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist?"
"Nein, ich hörte es irgendwo und . . ."
"So, so! Aber sicher hast du es mit dem zweiten Sieb geprüft. Es ist das Sieb der Güte. Ist das, was du mir erzählen willst - wenn es schon nicht als wahr erwiesen ist -, so doch wenigstens gut?"
Zögernd sagte der andere: "Nein, das nicht, im Gegenteil . . ."
"Aha!" unterbrach Sokrates. "So lass uns auch das dritte Sieb noch anwenden und lass uns fragen, ob es notwendig ist, mir das zu erzählen, was dich erregt?"
"Notwendig nun gerade nicht . . ."

"Also", lächelte der Weise, "wenn das, was du mir das erzählen willst, weder erwiesenermaßen wahr, noch gut, noch notwendig ist, so lass es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit!"

 4. Fastensonntag: ich teile mit dir
Nicht ganz zufällig wurde dieses 4. moderne Werk der Barmherzigkeit für den heutigen 4. Fastensonntag ausgewählt. Heute ist ja auch Suppensonntag, wir sind barmherzig und teilen also. Was meint eigentlich teilen. Der Euro für die Bettlerin an der Strasse oder die paar Euro an die Hilfsorganisation, die schon wieder einen Erlagschein geschickt hat? Aber das  ist doch eher der Kategorie Spende oder Almosen zuzuordnen. Teilen, das ist viel umfassender, teilen meint teilhaben lassen an etwas, das ich habe und einem anderen guttut. Das heisst nicht, dass, dem anderen etwas fehlen muss. Wir können vieles teilen, Zeit zum Beispiel oder Erfahrung und Wissen. Autoteilen, modern car sharing, ist eine bekannte Form. Wir gebrauchen etwas gemeinsam und profitieren dabei beide. Teilen verzichtet auf den eigenen Profit oder stellt ihn zumindest hinter einen höheren Wert zurück. Ganz deutlich beim Carsharing. Nicht die Ersparnis steht im Zentrum des Interesses sondern der sparsame Umgang mit Ressourcen und der Schutz der Umwelt z.B.  Stellen wir uns eine Welt vor, die auf des Basis des Teilens funktioniert und nicht auf der Basis des Profites. Alle hätten Arbeit, keiner müsste hungern, keiner müsste ständig die Börsenkurse kontrollieren, eine Finanzkrise gäbe es nicht. Frauen hätten allein auf Grund iher Leistung in der Kindererziehung und im Haushalt selbstverständlich Anrecht auf eine ausreichende Pension und und und. Ich weiß Utopie, Vison. Aber warum eigentlich?

 

Ich teile mit Dir

Talente -Börse: Kartoffel gegen Brot
Und Jahresausgleich gegen Wäsche bügeln
Du mähst den Rasen mir,
ich helfe bei der Hausaufgabe
ich teile Gartenarbeit und  du teilst Schule.
Und wenn du noch das Unkraut jätest
teil Kaffee und Kuchen ich mit Dir.
Wir teilen Zeit, wir teilen Freude
Wir teilen Tränen, Wissen, Kraft.
kein Ökonom versteht, dass so
man ganz einfach Mehrwert schafft.
Ich muss dich kennen, um mit dir zu teilen
Anteil nehmen an dem Deinen
so setzt Teilen sich beziehen stets voraus
ist begegnen auf der gleichen Augenhöhe,
dem Menschen in die Augen sehen,
ihn schätzen, brauchen, nicht missbrauchen,
als Arbeitskraft als Konsument
nur Gegenüber, einfach Du.

5. Fastensonntag

Ich geh ein Stück mit Dir

 

Hier noch  links für die Fastenzeit

Ganz besonders sei auf  ein ganz besonderes Abendmahl am Gründonnerstag hingewiasen:
"Ma(h)l ganz anders feiern" ist ein etwas anderes Abendmahl in der Feldkircher Innenstadt, zu dem  das Pastoralamt, die Caritas und Dompfarre in Kooperation mit der Evangelischen Kirche Vorarlberg, dem KONTAKTCHOR, dem walktanztheater.com, den Feldkircher Wirten und Bäckern, der Plattform Armutsmigration sowie AquaMühle am 24.3.2016 zwischen 11.00 bis 14.00 Uhr alle Interessierten ganz herzlich einladen.
Jedes Jahr erinnern wir uns am Gründonnerstag daran, wie Jesus mit seinen Jüngern dieses letzte Mahl gefeiert hat. Sie sind herzlich eingeladen, bei Suppe und Brot an dieser Tischgemeinschaft Platz zu nehmen, miteinander ins Gespräch zu kommen und sich an Leib und Seele zu stärken.
Für die An- und Abreise gibt es über den VerkehrVerbundVorarlberg die Möglichkeit für ein Gratisticket.
(in den Veranstaltungstitel klicken - es braucht kein Codewort)

 

Homepage der Diözese Halt amol
Homepage der Diözese Fastenzeit

Der Fastenkalender der Steyler Missionare