Zeit: Sonntag, 16.06.2019 von 20:00 bis 21:00
Ort: Kaplan-Haus, Andelsbuch (auf Karte anzeigen)

Dr. Andreas Batlogg (München) hält den Vortrag

"Franz Michel Willam. Ein Andelsbucher Kaplan mit Weltruf."

Dichter, Schriftsteller, Gelehrter, Theologe, Ehrenbürger von Schoppernau und Andelsbuch, Träger des Ehrenzeichens des Landes Vorarlberg in Gold.  Das ist die äußere Visitenkarte von Franz Michel Willam (1894 – 1981). Für die Andelsbucher war er jedoch einfach „Üsa  Kaplo“. Er korrespondierte mit Gelehrten in ganz Europa, bereiste das Heilige Land, aber seine Bregenzerwälder Wurzeln hat er nie verleugnet.

Der Enkel von Franz Michael Felder galt bereits als „der Erzähler Vorarlbergs“, als er sich ganz der theologischen Schriftstellerei verschrieb. Willam war vielseitig, ja ein Universalist:  Dichter, Volkskundler, Katechet, Newman-Forscher. 1933 erschien sein Buch „Das Leben Jesu im Lande und Volke Israel“,  das ihn  über Nacht international bekannt machte. Es wurde rasch in neun europäische und etliche andere Sprachen übersetzt. Allein die deutsche Ausgabe erlebte innerhalb von 27 Jahren zehn Auflagen. Die Nobelpreisträgerin Sigrid Undset wurde auf Willam aufmerksam.

Obwohl mit den Titeln „Geistlicher Rat“ und „Monsignore“ versehen, legte Willam Wert auf die Anrede „Kaplan“. Wer das nicht respektierte, knöpfte er einen Schilling ab. Über vier Jahrzehnte hinweg bewohnte Willam das Kaplan-Haus von Andelsbuch, seine „Klause“. Dass er auch unter schweren Depressionen litt, war ein offenes Geheimnis. Auf seinem Grabstein liest man: „Durch Leid zum Licht.“ Andreas R. Batlogg SJ

Moderation: Hans Felder

Der Eintritt ist frei.