17. Jänner 2021

Einleitung

Mit allen christlichen Kirchen Österreichs begehen wir jedes Jahr am 17. Jänner den Tag des Judentums. Wir wollen uns erinnern, dass die Juden unsere älteren Brüder und Schwestern im Glauben sind und dass unsere Wurzeln im Judentum liegen. Jesus ist als Jude geboren, hat als Jude nach den Weisungen seines Volkes Israel gelebt und ist als Jude am Kreuz gestorben.

Darum feiern wir heute in Dankbarkeit das Geschenk, das Gott uns mit seinem erwählten Volk  ISRAEL gegeben hat. Das Alte oder Erste Testament, die hebräische Bibel, ist ein wichtiges Dokument dafür. Verbunden mit diesem Tag ist nicht nur das Volk Israel, sondern auch das Land Israel, jenes Land, in dem die Verheißungen Gottes ihren Anfang genommen haben.

 

Morgen, am 18. Jänner, beginnt die Gebetswoche für die Einheit der Christen. Wir alle glauben an den einen Gott, der uns nahe ist im Heiligen Geist, der in Jesus Christus Mensch geworden ist: Jesus ist das menschgewordenen Wort Gottes.

 

Fürbitten

„…und das Wort ist Fleisch geworden, und hat unter uns gewohnt…“
In seinem Wort hat Gott sich dem auserwählten Volk Israel offenbart, mit seinem Wort hat Gott seinen Namen JHWH ein für allemal uns Menschen mitgeteilt und zugesagt: JAHWE – Ich bin der Ich bin da –  Ich bin da für euch, ich bin da mit euch. Zu ihm kommen wir mit unseren Bitten:

Wir bitten heute besonders für den Frieden in Israel:
Dass die Menschen aller Religionsgemeinschaften einander respektieren und achten und zur Zusammenarbeit bereit sind.

Für alle, die kein Verständnis haben für Andersgläubige: Dass sie Menschen begegnen, die ihnen zeigen, wie wertvoll Vielfalt sein kann.

Für die Einheit der Christen: Dass wir die FROHE BOTSCHAFT mutig und gemeinsam weitersagen.

Für uns alle, dass wir mit den Wörtern ISRAEL, JUDEN, JAHWE-ADONAJ unsere eigene Glaubensgeschichte und Glaubensverwurzelung verbinden und auch ergründen.

Wir bitten heute auch um Frieden für Israels Nachbarland Syrien und für alle Menschen in der Welt, die von Krieg und Terror bedroht sind: Heiliger Geist, brenne in uns, damit wir bereit sind, einander zu helfen und zu unterstützen.

Darum bitten wir, durch Christus Jesus, das menschgewordene Wort Gottes. Amen.

 

Schlusstext

Menschen auf dem Weg durch die dunkle Nacht, habt Vertrauen, der Tag bricht an! Christus hat der Welt das Licht gebracht, hebt die Augen und schaut ihn an!

Es wird Zeit, auf das Wort zu hören, das von Gottes Reich spricht, es wird Zeit, auf die Kraft zu bauen, die das Dunkel zerbricht.

Es wird Zeit, dass die Angst vergeht, die uns täglich bedrängt, es wird Zeit, dass die Freude wirkt, die uns Christus geschenkt.

Es wird Zeit, dass wir Frieden säen, weil die Hoffnung sonst stirbt, es wird Zeit, dass die Liebe wächst, weil der Mensch sonst verdirbt.

Guter Gott, weil wir den Frieden brauchen, bitten wir um Kraft, die den Weg zum andern frei macht und Vertrauen schafft.

Weil wir den Frieden üben, knüpfen wir ein Band, reichen auch dem fremden Nachbarn ohne Angst die Hand.

Weil wir im Frieden wachsen, segne jeden Schritt, der der Welt den Frieden sichert, auf dem Weg geh mit!