Texte zu den Lesungen am 7. 2. 2021

Evangelium: Mk 1, 29-39 
1. Lesung: Ijob 7, 1-4.6-7 
2. Lesung: 1 Kor 9, 16-19.22-23  

Im Evangelium geschieht etwas Unglaubliches: Jesus heilt die Menschen und sein Wirken ist äußerst erfolgreich.
Aus Kafarnaum, wo dies geschieht, stammen sicher die Hälfte seiner Jünger. Jesus hält sich oft in Kafarnaum auf und viele seiner Heilungen geschehen hier.
Die Leute werden gesund, sie kommen in Scharen, er hätte alle Hände voll zu tun. Er könnte dort in Kafarnaum eine Krankenstation aufmachen, und bis an sein Lebensende hätte er genug Patienten, genug Verdienstmöglichkeiten…
Und er heilt auch – aber eben nicht alle.                                                  
Er zieht sich zurück: Einmal in die Stille des Gebets, weg von den Menschen, um geistlich aufzutanken.
Und dann geht er sogar einfach weiter, um sich anderen Dingen zuzuwenden.

Da ist manch einer stutzig: Wie kann er nur? Er muss doch helfen!         
Und doch handelt Jesus so. Genauso steht es im Evangelium.
Und was ist die Botschaft, die dahintersteckt? Jesus achtet auf sich selbst.

Er braucht nach allem Arbeiten und all der öffentlichen Wirksamkeit Zeit für sich und für das Gebet, für die intensive Begegnung mit Gott, seinem Vater. Und diese Zeit nimmt er sich. Er geht einfach weg –
und er tankt innerlich auf, wie wir heute sagen würden. Dafür muss sich niemand schämen und das haben alle anderen zu respektieren.
Selbst die nacheilenden Jünger erreichen bei ihm nicht, dass er ein schlechtes Gewissen hätte oder zu der vermeintlich wichtigen Arbeit zurückkehren würde.

Jesu Handeln ist glasklar und lässt keine Diskussionen zu.
Er verkündet das Gottesreich, er ermutigt andere, ihm nachzufolgen und zu handeln wie er.
Deshalb kann er weiterziehen und nur „exemplarisch“ wirken. In ihm ist das Reich Gottes angebrochen, aber es ist in dieser Welt noch nicht zum Ende gekommen.

Daran dürfen auch wir mitwirken…

FÜRBITTEN                                       

Herr, unser Gott, mit ganz unterschiedlicher Not sind die Menschen zu Jesus gekommen und haben Hilfe von ihm erfahren. Auch wir kommen heute mit unseren Sorgen und Bitten zu dir:

Für die Kranken, für die vielen Leidtragenden dieser Pandemie –
hilf ihnen, gesund zu werden und stärke all jene, die unheilbar krank sind oder mit Folgeschäden leben müssen. 

Für Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal und alle, die in den Familien Pflegedienste übernommen haben – schenke ihnen immer wieder Kraft zu einem liebevollen Dienst an den Kranken.

Für alle, die erschöpft und ausgelaugt sind
von den Aufgaben des Alltags – lass sie Ruhe finden und Zeit, um wieder neue Kräfte zu sammeln.

Für alle, die um einen lieben Menschen trauern – stärke und tröste sie in ihrem Schmerz und schenke ihnen die Hoffnung auf ein Wiedersehen im Himmel.

Für unsere Verstorbenen – nimm sie bei der Hand und geleite sie in dein Reich der Freude und des Friedens.

Dir vertrauen wir unsere Bitten an. Sei gelobt und gepriesen, heute und in alle Ewigkeit.

SCHLUSSTEXT

Gott,
in den Belastungen und Herausforderungen des Alltags
sei du meine Kraft und mein innerer Halt.
Gott,
in den hitzigen Wortgefechten und Debatten
sei du meine Orientierung und mein Verständnis für andere.
Gott,
in der Flut von Nachrichten und Informationen
sei du die gute Botschaft meines Tages und meines Lebens.
Gott,
in der Fülle der Aufgaben und Arbeiten meiner Zeit,
sei du die Ruhe und Innerlichkeit, die mich von Neuem erfrischt.
Gott,
in meiner Schwachheit, in meinem Zweifel und meiner Zerrissenheit
sei du Geborgenheit und Heimat für Zeit und Ewigkeit.

Friedhelm Meudt