Referent: Mag. Burkhard Wüstner

Kaspar Moosbrugger (1830-1917) - Leben und politisches Wirken

Man kann ihn als Vorreiter der Sozialdemokratie in Österreich bezeichnen, insbesondere in Bezug auf die politischen Ideen zur Behandlung der sozialen Frage im ländlichen Raum. Aus einer kinderreichen Bauernfamilie in Au/Schrecken stammend, absolvierte Moosbruger mit anfänglichen Entbehrungen das Gymnasium und sein Jurastudium in Innsbruck.

Seine Kindheit und Jugend fielen in die Zeit des Vormärz (1830-48), seine Berufstätigkeit und sein politisches Engagement in die Zeit des Liberalsimus (1850-70) in Vorarlberg, die durch den sogenannten "Kulturkampf" bestimmt wurde. Zusammen mit seinem Schwager und politischen Mitstreiter Franz Michael Felder prägte er die gesellschaftlichen Reformen und sozialpolitischen Ideen in den 1860er Jahren in unserem Land.

Nach dem frühen und plötzlichen Tod seiner Freundes Felder (1869) war er aber mehr oder weniger nicht mehr politisch aktiv. In kleineren Schriften wie "Psychische Erlebnisse" (1893) blickt er noch einmal auf bestimme Aspekte seines Lebens zurück. Kaspar Moosbrugger starb 1917, ein Jahr nach seinem "Jahrgänger" Kaiser Franz Joseph.