Pfarrkirche zum "Hl. Sebastian" in Hard

Hard liegt am österreichischen Jakobsweg von Deutschland Richtung Schweiz, am Bodensee.

Informationen:

www.hard.at/de/tourismus-und-hafen/

Marktgemeinde Hard
Marktstraße 18, 6971 Hard, Österreich
Telefon +43 (5574) 697 0, Fax +43 (5574) 697 925, hard@hard.at

Pfarramt Hard, Kirchplatz 1, 6971 Hard
Tel. +43 5574 73345 Fax: DW 6
www.pfarre-hard.at/

Wer auf den See schaut – vor der Kirche – kann die Weite genießen.
Wer in die Kirche hingeht,
steht in der Weite des Raumes mit tragenden Säulen.

Ein weites Gewölbe überspannt den Lichtraum,
in dem Sehnsucht nach mehr  geweckt wird
mitten in der Gemeinde, die den Raum belebt.
Der Gebetraum lädt zum verweilen ein.

Geborgenheit und Tiefgang ergänzen
Weite und Spannkraft der gesamten Kirche,
auch meinen Innen-Raum.
Innen-Welt und Außen-Welt ergänzen sich.

Viele Jahrhunderte bis zur Pfarrerhebung im Jahre 1646 mussten die Harder für den Besuch des sonntäglichen Gottesdienstes bei jeder Witterung die 6 km entfernte St. Gallus-Kirche in Bregenz aufsuchen. Schon bald wurde anstelle der bestehenden Kapelle ein größeres Gotteshaus errichtet. Von dieser ersten Pfarrkirche ist heute noch in baulich stark veränderter Form der Chorraum erhalten.

1862/63  erfolgte der vergrößerte Neubau des Langhauses im neoromanischen Stil.
Das Kirchenareal von Hard ist wesentlich geprägt von seiner besonderen Lage am Ufer des Bodensees. Die Weite der gesamten Anlage findet ihre Fortsetzung im Kircheninnern. Der lichte, 3-schiffige Raum lässt den Besucher zunächst Orientierung suchen. Die heutige Gestaltung geht wesentlich auf die im Jahre 1980 vorgenommenen Änderungen zurück. Der Chorraum  wurde durch Wandelemente vom übrigen Kirchenschiff abgetrennt und zu einer eigenen Sakramentskapelle umgebaut. Der Standort des Altares rückte näher an das feiernde Gottesvolk heran. Das barocke Kruzifix (um 1700) an der Altarwand zentriert den Blick des Besuchers und begegnet ihm auf Augenhöhe. Im gottesdienstlichen Geschehen an Altar und Ambo findet diese Begegnung mit Christus ihren Höhepunkt.

Die beachtliche Größe des Raumes und die Deckengestaltung, die an das Himmelsgewölbe erinnert, werden im Bildprogramm der Kirche durch das menschliche Maß Jesu geerdet und zu einer christlich gedeuteten Einheit zusammengeführt. Die Ölberg-Szene seitlich des Eingangs und das künstlerisch beachtenswerte Gemälde der Kreuzigung Jesu an der linken Stirnwand führen Angst, Leiden, Sterben und Tod vor Augen. Jesus bleibt in diesen existenziellen Erfahrungen aber nicht allein, sondern findet Begleitung in einem Engel bzw. seiner Mutter Maria, Johannes und Maria Magdalena. Der Kelch, das Zeichen des ewigen Bundes zwischen Gott und den Menschen, in den Händen des Engels und der sich lichtende Himmel über der Kreuzigung öffnen den Blick für die Gegenwart Gottes – auch in diesen Situationen des Lebens.

Die moderne Gestaltung der Sakramentskapelle mit dem durch eine Glasscheibe einsehbaren Tabernakel und der Statue des Kirchenpatrons St. Sebastian verdichtet auf schlichte, aber eindrucksvolle Weise diesen Gedanken der göttlichen Präsenz. (MMag. Othmar Lässer, Diözesankonservator und Kunsthistoriker)

Folder Jakobspilgerweg Hard - zum Download