Der Hirte ist ein wichtiges biblisches und kirchliches Motiv, das uns in der Advents- und Weihnachtszeit begegnet. Was wir mit dem Bild des Hirten verbinden können, beleuchtet Bibelreferent Erich Baldauf wöchentlich bis Weihnachten. Teil 5 von 5.

Erich Baldauf

Manche Menschen stellen sich vor, dass die Arbeit und das Leben eines Hirten oder einer Hirtin auf der Alpe sehr idyllisch sind. Kenner wissen, dass es ein tagfüllender, harter Job ist. Alle Vorstellungen von Idylle sind fehl am Platz, wenn wir das Bild vom guten Hirten verstehen wollen.

Jesus spricht vom Hirten vor allem gegen Ende seines Wirkens. Er ist auf dem Tempelplatz in Jerusalem. Gerade haben die religiösen Autoritäten einen von Blindheit geheilten Mann aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Die Feindschaft richtet sich ebenso gegen den, der geheilt hat: Jesus.

„Ich bin der gute Hirt“ spricht Jesus gegenüber den Pharisäern und zu den Jüngern. Er spricht damit das Hirte-Sein jenen ab, die mit der Erfüllung der Gebote und religiöser Regelungen den Weg ins Heil gehen wollen. Was Jesus beim Abendmahl hervorhebt ist das „in der Liebe bleiben“.
Wer in der Liebe bleibt, ist gut geführt und führt viele in ein befreites, heilvolles Leben.
Ein Kind, in der Wiege (Krippe) liegend, weckt die Liebe. Gesichter erhellen sich. Es bewirkt und verändert viel, holt aus Eltern, Großeltern und anderen Menschen das „Beste“ heraus.

Das Kind - unser Hirte!

Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben. Ich bin der gute Hirt. Der gute Hirt gibt sein Leben hin für die Schafe (Johannes 10,10b-11).