1. Wegimpuls - Fastenzeit 2012

Agnes Juen von Prof. Dr. Agnes Juen

Die Einladung von Kurt Marti macht Mut, erste Schritte in die neue Wegrichtung zu gehen: Wenn alle sagten: „Wo kämen wir hin, statt zu probieren und einmal zu schauen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“ 

Ist es nicht faszinierend, sowohl beim Wandern wie beim Reisen, neue Wegstrecken und neue Länder kennen zu lernen? Es weitet sich der Horizont, es bereichert und gibt neue Perspektiven. Warum sollte es in der Pastoral und im persönlichen Leben anders sein?

Kürzlich meinte Univ. Prof. Dr. Roman Siebenrock bei einem dekanatlichen Treffen, dass er sich auf Veränderungen freut. Damit verbunden  ist die Infragestellung  des christlichen Glaubens bis in die Wurzeln. Wie die ersten Christinnen und Christen, die sich "der Weg“ nannten, werden wir unsere Identität aus den Quellen der Erfahrungen mit Gott schöpfen.
Im vertrauensvollen Unterwegssein mit Jesus ist dies heute wie damals der springende Punkt: Wie kann unser Leben – auch das Leben in den Pfarrgemeinden -  gelingen mit all den Ängsten, Brüchen und Grenzen? Wie können wir anderen Weg sein oder uns begleiten lassen, dass wir gemeinsam der Wahrheit unseres Lebens näher kommen?

Im neuen Pfarrverband Göfis-Satteins werden neue Wege des Miteinanders probiert.
Die spirituellen Anregungen passen genau in unsere Situation, die Thematik ist aktuell. Dazu gibt es eine schöne Broschüre mit Texten, Bildern, Bibelstellen und Liedern“, meint Maria Frick aus Satteins.
Wie von selbst wird es sich ergeben, dass sich  Christen und Christinnen in Zukunft engagieren – für das, was ihnen wichtig ist und wozu sie Freude haben. Maria Frick leitet zusammen mit einem kleinen Team die Exerzitien im Alltag und erhofft sich Stärkung auf dem Weg.

Der erste Wegimpuls lädt ein zu Unterbrechungen auf dem Weg und mitten in den Wirren des Lebens:
Immer wieder ein achtsames Wahrnehmen, Hinhören, Hinschauen und Spüren:

Dann und wann das Tempo verlangsamen,
anhalten,
in Ruhe wahrnehmen, was um mich ist,
was mich schützt, bedroht, erfreut, fördert und fordert.
Mich neu einstellen und ausrichten ...

Dann und wann das Tempo verlangsamen,
anhalten,
mich hinsetzen und setzen lassen,
was sich in mir bewegt,
sehen, was und wie ich bin.

Text zur Besinnung

in den sackgassen
den auswegslosen stunden
am rande des abgrunds
sei DU mein WEG

in der verwirrung
gefangen inmitten von täuschung und betrug
wenn ich mich selbst nicht mehr kenne
sei DU meine WAHRHEIT

wenn alles aus scheint
menschen sich abwenden
und mörderischer konflikt meine tage vergiftet
sei DU mein LEBEN

dann kann
dann will
dann darf ich leben

Petra Steinmair-Pösel