Für Marianne Springer ist die Fastenzeit wie eine Auszeit in einem Spiel, bei dem sich die MitspielerInnen neu ausrichten.

Springer MarianneZwei Hände formen ein „T“ – ein Pfiff – die Mannschaften unterbrechen schlagartig das Spiel - sammeln sich – bilden einen Kreis – stecken die Köpfe zusammen – überlegen: Wie weiter? Neue Strategie? – hören auf die Worte des Trainers – kurze Auszeit – das Spiel geht weiter!


Auszeit – Unterbrechung
Die Fastenzeit kann ein sehr guter Anlass sein, manches im Leben zu unterbrechen, z.B. eine eingefahrene Gewohnheit, die mich stört, oder ein unbefriedigender Zeitvertreib, der nichts bringt, oder …
Manche treibt es sogar in die Wüste: „Danach trieb der Geist Jesus in die Wüste. Dort blieb Jesus vierzig Tage lang …“ (Mk 1,12)

Auszeit – (sich) Sammeln
Wer sind meine „Mitspieler/innen“? Mit welchen Menschen verbringe ich meine Tage? Meine Freizeit? Meine Nächte? Wen habe ich übersehen?
Die Fastenzeit kann eine Chance sein, die Menschen um mich herum (neu) anzuschauen, in den Blick zu nehmen und ihnen zuzuhören.

Auszeit – hören (auf die Worte des Trainers)
Er hat den Überblick, er ist der Erfahrene, er findet die richtigen Worte, die Mannschaft vertraut ihm – immer vorausgesetzt, er ist ein guter Trainer. Wer ist der/die „Richtige“?
Damals hat es die Menschen scharenweise zu Jesus hingezogen: „… sie liefen zu Fuß dorthin … und als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen: denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange“(Mk 6,  33-34)

Auszeit – danach geht das Spiel weiter
Das „Timeout“ unterbricht den Spielfluss. Das hat Vor- und Nachteile, je nachdem, ob das Spiel für mich „gut läuft“. Nach dem „Timeout“ kann sich alles (ver)ändern – auch meine Einstellung zum „Spiel“.

“So habe ich eingesehen: Es gibt kein Glück, es sei denn, der Mensch kann durch sein Tun Freude gewinnen. Das ist sein Anteil …“ (Kohelet 3, 22)

Marianne Springer, Rankweil