Ihre Erkrankung stellt Silke Sommer immer wieder auf die Probe nach ihrem Glauben an den mitfühlenden Gott, der ihr durch sein Mitleiden das Licht der Ostersonne aufscheinen lässt.

Sommer SilkeZweifel und Ängste
Ungewollt hatte ich zu Beginn des Jahres eine Unterbrechung in meinem Leben, da ich einen Schub hatte. Ich leide an einer Autoimmunerkrankung, war sehr lange im Spital, hatte starke Schmerzen und konnte meinen Körper nicht mehr spüren und meine Beine nicht mehr bewegen und war auf Hilfe angewiesen. Es war für mich eine schwere Zeit, immer wieder hatte ich Zweifel und Ängste und kam mir von Gott verlassen vor.

Er nimmt meine Dunkelheit auf sich
Einmal nachts lag ich im Bett und sah dann auf ein kleines Holzkreuzchen, das mich an einen Satz erinnerte: „Mitten durch das Dunkel des Alltages, sehe ich das Licht von Ostern aufscheinen!“ Ja, er kennt all meine Einsamkeiten und Ängste, meine Ohnmacht. Weil er all das am eigenen Leib erfahren hat, weil er weiß, wie sich das anfühlt. Er kennt die Schmerzen, die Tränen, die Gottverlassenheit. Er kann mir diese Dunkelheit nicht nehmen, aber er nimmt das Dunkel auf sich, um mir nahe zu sein.
Dieser Funke Hoffnung gab mir Kraft, um mit meiner Situation besser umzugehen.

Kraftquellen
Kraft gaben mir auch meine Familie, Freunde, Ärzte und Pflegepersonal, die einfach da waren. Sie sahen mich als „Silke“ und nicht nur meine Krankheiten und Einschränkungen.

Der Rollstuhl ist mir eine große Hilfe, dass ich mich bewegen kann und möglichst auch selbstständig bleiben kann. Mir wurde bewusst, dass jede Bewegung, die ich mache, nicht selbstverständlich ist. Spüren zu können, ist etwas Besonderes an unserem Körper. Ich muss sehr gut und achtsam auf meinen Körper hören.

Im Augenblick leben
Ich habe auch gelernt, ganz im Augenblick zu sein, achtsam umzugehen mit dem, was ich gerade tue. Dann habe ich das Gefühl, dass ich selber lebe, anstatt gelebt zu werden. Es gibt meinem Leben neue Würze. Und ich spüre, dass das Leben ein Geheimnis ist, voller Tiefe, voller Lebendigkeit und voller Freude!

Ich lade euch heute ein, auf das zu achten und zu spüren, was ihr gerade tut!

Silke Sommer, Hohenems