Wegimpuls für die 5. Fastenwoche von Pfr. Paul Burtscher

Miteinander feiern - Gastfreundschaft leben

„Und er nahm die fünf Brote und die zwei Fische,
blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis,
brach die Brote und gab sie den Jüngern;
die Jünger aber gaben sie den Leuten …“
Mt 14,19b

Unser Tischgebet vor dem Essen vergegenwärtigt, was Jesus selbst bei jeder Mahlzeit getan hat, auch bei der Speisung der Fünftausend.
Jesus hat vor den Augen der Volksmenge den Blick auf Gott gerichtet und die im Judentum übliche Beraka gesprochen. Dieser Lobpreis wird auch Segnung genannt. Auffallend ist, dass dieses Lob- und Dankgebet wichtig ist, damit das Wenige an Brot und Fischen alle satt machen kann. Auch das Brechen und Austeilen der Brote gehört dazu.

Ich übertrage das auf uns:
Wenn wir in der Pfarrgemeinde und persönlich gerade das Wenige dankend und lobend Gott hinhalten, dann wird das für viele neu fruchtbar. Dank und Lob verändern die Sichtweise und ermutigen zu einem Handeln aus dem Vertrauen zu Gott.

Feiern und Gastfreundschaft leben, sind „leibhaftige Formen“ des Segnens. Wir feiern Gott selbst in unserer Mitte und teilen miteinander, was er uns schenkt: Seine Liebe und seine Versöhnung.

Bild Schnittmengen von Martin CaldonazziLassen wir uns auch vom Bild inspirieren:

Sehen wir zuerst genau hin, welche Farben und Formen da sind. Dann lassen wir das Bild zu uns sprechen. Im nächsten Schritt erspüren wir, was Gott uns im Blick auf das miteinander Feiern sagen will.

Jeder Christ ist berufen zu segnen. Mit jedem Lobpreis „segnen“ wir Gott. Wir bitten auch Gott um seinen Segen. Folgendes Ritual können wir täglich vollziehen:

Ich öffne meine Hände und halte sie in der Vorstellung über Menschen, die ich segnen möchte, und spreche ein Gebet.

Besonders die Menschen, mit denen wir im Konflikt sind, brauchen unseren Segen, damit die Beziehungen heil werden. Jeder Segen verwandelt und führt zum Frieden.