Innehalten - und das am Besten in der Badewanne - Gedanken kommen und gehen lassen ist für Hans Rapp eine gute Gelegenheit, in der Fastenzeit wieder klarer sehen zu können.

Rapp HansEine kleine Gestalt vor einem großen Wegweiser. Die Pfeile weisen in unterschiedliche Richtungen. Eines der Schilder ist weiß. Es weist nach oben. Oder weist es seitwärts? Das Schild ist so weiß, wie die kleine Gestalt, die vor dem Wegweiser steht.

Innehalten
Mir gefällt das Bild der Gestalt vor dem Wegweiser. Sie hält inne und orientiert sich. Orientierung ohne innehalten geht nicht. Dann beginnt man, sich zu verirren oder im Kreis zu laufen. Orientierung bedeutet für mich: den inneren Kompass wieder wahrzunehmen.
Menschen haben unterschiedliche Arten, inne zu halten. Es gibt viele Menschen, die in der Fastenzeit ihre Essgewohnheiten unterbrechen. Sie essen weniger, verzichten auf Süßes oder auf Alkohol. Manche schauen weniger Fern oder schränken ihre Zeit vor dem Computer ein. Manche nehmen sich einfach mehr Zeit für sich und für das, was ihnen wichtig ist.

Kommen und gehen lassen
Bei mir geht das am besten in der Badewanne oder beim Laufen. Ich mag es, wenn die Gedanken kommen und gehen, weil mich da nichts ablenkt. Es ist einfach ein gutes Gefühl. Ich merke, dass Dinge, die mich tagsüber während der Arbeit gestresst haben, weniger wichtig werden. Oft kommen mir gute Ideen. Ich beginne klarer zu sehen.

In Gott gegründet
Mir ist es wichtig, dass mir die Fastenzeit ein „Mehr“ bringt, nicht ein „Weniger“. Zufriedenheit stellt sich bei mir nicht ein, wenn ich immer mehr habe oder immer mehr tue. Zufrieden bin ich dann, wenn ich das Richtige tue und habe. Wenn alles bei mir das richtige Maß hat. Die höchste Zufriedenheit erreiche ich, wenn ich mich geborgen weiß und wenn ich mir bewusst bin, dass mein Leben ein Ziel und einen Sinn hat. Kurz: wenn es in Gott gründet und auf Gott ausgerichtet ist.

In welche Richtung?
Darum hat mir das Bild mit dem Wegweiser so gut gefallen. Die kleine Gestalt hält inne und schaut, wo es lang geht. Sie hat viele Möglichkeiten. Sie kann nach links oder nach rechts gehen. Sie kann aber auch dem Wegweiser nach oben folgen. Ich bin gespannt, für welche Richtung sie sich entscheidet.

Hans Rapp, Feldkirch