Einladung zum Innehalten und Wahrnemen an acht Standpunkten in der Gemeinde Klaus.

"jenseits von richtig
und falsch gibt es einen ort.
dort treffen wir uns." (rumi) 

LINK: Was sich das Projektteam dazu dachte ...

Bilder dazu siehe Bildergalerie rechts oben (einfach ins 1. Bild klicken)

Alltagsübung
Gehe durch den Ort, in dem du lebst. Gibt es für dich Gegenden oder Standpunkte, die dir wichtig sind?
Sind es Kommunikationsorte, Geschäfte?
Ein Café, ein Gasthaus?
Ein Brunnen, eine Bank am Wegrand? Ein einsamer Paltz in der Natur, der Wald, ein einzelner Baum?
Die Kirche, der Friedhof, eine Kapelle?
Eine Wiese, ein Feld, dein eigener Garten ...?
Jeder Ort hat eine Aussage. Hat seine eigenen Fragen, Antworten, Blickwinkel, Aussichten - ob es sich um historisch gewachsene Fixpunkte handelt oder um ganz individuelle Plätze

Jeder Ort hat eine Aussage
An acht Standpunkten in Klaus lädt dich ein Holz-Metall-Objekt zum Innehalten und Wahrnehmen ein. Streift deinen Alltag einen Impuls lang mit einem Wort, einem Gedanken, einer Frage.

Jeder der acht Orte ist einem bestimmten Thema gewidmet. Vielleicht findest du Zeit – Fastenzeit – für einen Spaziergang und gehst, hältst inne, alleine, zu zweit, zu dritt ...

ImpulsOrte - Standpunkte:

  • Hinterer Tschütsch
  • Tschütsch-Kapelle
  • Friedhof
  • Ernst-Summer Park, Pavillon
  • Mittelschule
  • Dammweg, Renaturierung
  • Hinteres Tobel, Klausbach
  • Mathions

weil es gut ist, einen ort zu haben
an dem man leben kann

s e i n kann
keine frage von richtig und falsch
zu begegnen
im jetzt
der umgebung. dem ort. deinem gegenüber. dir
wahrzunehmen
die umgebung. den ort. dein gegenüber. dich
weil es gut ist, einen ort zu haben
an dem man leben kann

Idee und Gestaltung:
Bianca und Martin Schnetzer, Petra und Hannes Ludescher, Markus Knünz, Bert Schachinger, Reingard und Thomas Hensler

Einen Impuls lang

Ums Wahrnehmen geht es, das Innere, das Äußere. Und darum, das eine vom anderen zu unterscheiden. Kennst du das? Wenn du nicht mehr weißt, welchen Anteil du an einer Sache hast, und welchen Teil der andere zu tragen hat?

 

Ums Wachsen geht es. Zeit haben und zuschauen können, wie aus einem Samen das Grün sprießt. Einer Entwicklung beiwohnen, sie achtsam fördern, vor allem, sie zulassen. Auch dann, wenn einem die Dinge über den Kopf wachsen ...

 

Ums Erinnern geht es. Weil wir so schnell vergessen, verdrängen. Erinnern, dass wir sind, weil andere vor uns waren. Dass wir ein Wissen in unseren Zellen haben, das älter ist, als wir selber.

 

Ums Atmen geht es. Einatmen, was mich weitet, meinen Kopf frei macht. Aufatmen, wenn etwas überstanden ist. Ausatmen, das Loslassen üben.

 

Ums Mutig sein geht es. Weil das leben, gerade wenn man jung ist, ein Abenteuer ist. Ein Suchen und Entdecken, ein Anecken, Abgrenzen, sich Formen.

 

Ums Unterwegs sein geht es. Weil wir immer unterwegs sind, irgendwohin. Wanderer, zwischen Raum und Zeit, Weil es gut ist, aufzubrechen und etwas Neues zu beginnen.

 

Ums Beheimatet sein geht es. Sich gekannt wissen, begegnen können, Räume gestalten und beleben. Und das Fremde sehen, das andere. Weil es Perspektiven weitet und Inspiration sein kann.

 

Ums Achtsam sein geht es. Sich mit „dünnen Sohlen und wachen Fingerspitzen“ in der Gegenwart bewegen. Berührbar sein vom Weltgeschehen und wissen, dass jedes verantwortungsvolle und nachhaltige Handeln eine Auswirkung hat.

  

Warum oder Warum eigentlich nicht? - Versuch einer ersten Reflexion.

 

Wenn sich im richtigen Moment Idee, Tatkraft und Begeisterung für eine Sache treffen, hat das Auswirkungen. Nicht immer entsteht real erkennbares, denn viele kreative Prozesse bleiben im Kopf, weil die Hürde von Rentabilität, Zeit- und Geldersparnis oder Perfektion zu hoch ist. In unserem Fall –wir hatten nach diskussionsreichen Abenden schließlich beschlossen, statt Logik Intuition walten zu lassen – entstanden auf spontane und unkomplizierte Weise acht Objekte, die bestimmte Plätze unserer direkten Umgebung temporär markieren sollten. Unser Anliegen: Einen Ort Aufmerksamkeit schenken. Ihn wahrnehmen. Seine Perspektive sehen. Ein Moment der Begegnung ohne richtig und falsch.

 

Kommunizieren. Ins Gespräch kommen. Fragen. Die eindrücklichste aller Erkenntnisse: Alles ist Kommunikation.

 

Das Darüber-Reden im Dorfgeschehen. Viele sprachlich ausgedrückte, freundliche, auch erstaunte Reaktionen von Einzelpersonen. Kritisches Hinterfragen. Eigenes Nachdenken und Reflektieren. In die Schale hineinlegen bunt bemalte Steine, Schneckenhäuser, Schokolade, Schlüsselanhänger, Haarspangen, Blumen, Gräser, Holzstücke, Tannenzapfen, Nüsse an den Orten Tschütsch, Mathions und Tobel. Gerade auch die mit Müll angefüllte Schale beim Standort Mittelschule – eine Form von Ausdruck und Reaktion, ein Kommunizieren.

 

Dünne Sohlen, wache Fingerspitzen ...

Es geht weiter. Wir nehmen war. Wir kommunizieren. Wir sind unterwegs, versuchen Achtsamkeit, scheitern, zweifeln, fragen, leben. Wir bleiben Übende.

 

Danke für die Reaktionen und das Mitgestalten.

Projekt-Team ImpulsOrte, Klaus
(aus dem Klauser Pfarrblatt - April 2011)