Wie sich ein Computerfasten fast nicht mehr umsetzen lässt, hat Daniel Furxer am eigenen Leib erfahren. Mit einem "computerfreien Tag" hat er diesen Selbstversuch gestartet. Wie beim Tic-Tac-Toe-Spiel sind wir oft nur einen Schritt vom Gewinnen oder Verlieren entfernt.

Daniel FurxerComputer ausschalten
Der KJ und Jungschar-Fastenimpuls von Brigitte Dorner stachelte mich letztes Jahr zu einem Selbstversuch der besonderen Art an. Ich beherzigte den Impuls „Lege einen „Computer-freien“ Tag ein“ und schaltete meinen Computer am darauffolgenden Tag nicht ein. Wohl gemerkt: Ich hatte keinen Urlaub genommen, sondern ging wie gewohnt in mein Büro im Diözesanhaus. Ich hatte mir für meinen computerfreien Tag vorher einiges an Arbeit zurechtgelegt und dachte, dass ich damit die acht Stunden locker bewältigen könne. Einen Tag keine aufreibenden, zeitfressenden Mails beantworten, kein lästiges Googeln nach Wissen, das einem beim Schreiben eines Artikels sowieso nicht weiterhilft und kein Onlinelesen von Weltnachrichten, die mich unnötig vom Arbeiten abhalten würden.

Mit Hand und Fuß
Meine Vorsätze lauteten: Erstens: Viel persönlicher Kontakt mit meinen Arbeitskolleginnen und –kollegen anstatt von einem Raum in den anderen ein Mail zu schicken. Zweitens: Ich wollte viel Handarbeit betreiben. Ich nahm mir vor, Texte nach alter Manier mit Kugelschreiber auf Papier zu verfassen, anstatt direkt in die Tastatur zu tippen.
Was beim Fastenimpuls sehr einfach und unbeschwert zu lesen war, stellte sich in der Realität der modernen Arbeitswelt jedoch als schwieriges Unterfangen heraus. Ja, natürlich konnte ich mit meinen ArbeitskollegInnen persönlich reden und telefonieren. Aber was war mit den wichtigen Mails, die jetzt einen Tag liegen blieben, mit Anfragen von Personen, die nichts von meinem Fasttag wussten und mir wie gewohnt ein Mail schrieben? Außerdem wollte ich meine handgeschriebenen Entwürfe am Computer in Reinschrift bringen und dann dem Layouter zur weiteren Verarbeitung zukommen lassen. Auch das ging nicht. Mehr oder weniger entnervt gab ich am Nachmittag auf und freute mich auf den nächsten Tag mit meinem Computer.
Mit meinem radikalen Computerfasttag am Arbeitsplatz hatte ich schlussendlich wohl mehr an Zeit verloren, als ich gewonnen hatte.

Alles im rechten Maß
Ich probierte, im computerbeherrschten Tic-Tac-Toe Spiel der Gegenwart einen gewagten Zug zu setzten, und verlor. Die Erkenntnis daraus machte mich aber in den folgenden Tagen zu einem Gewinner. Mäßiger Konsum der Mailbox (nicht jede halbe Stunde die Mails checken) und eine gute Mischung aus Computerarbeit und Arbeit ohne Bildschirm bereichern definitiv den Arbeitsalltag.

Übrigens: Auch heuer gibt es wieder die KJ und Jungschar Fastenimpulse, die du hier finden kannst: Mittwochsnewsletter der KJ und Jugend Vorarlberg.

Daniel Furxer, Innsbruck