Welt-Down-Syndrom-Tag am 21. März 2010. Ein Beitrag von Matthias Nägele

Am 21. März jeden Jahres findet der Welt-Down-Syndrom-Tag statt. Damit soll weltweit mit verschiedenen Aktionen in der Öffentlichkeit auf die besondere Lebenssituation von Menschen mit Down-Syndrom hingewiesen werden. Das Datum 21.3. ist dabei Symbol für die Trisomie 21, das bei Menschen mit Down Syndrom dreifach vorliegende 21. Chromosom.

Wertvolle Vielfalt

MenschenmitBehinderung_1Menschen mit Down Syndrom sind ein wertvoller Teil der Gesellschaft und Botschafter der Vielfalt des Lebens. „Menschen mit Behinderung sind unentbehrlich,“ sagt Weihbischof Franz Dietl vom Erzbistums München-Freising, „weil sie mit letzter Deutlichkeit zur Besinnung auf letzte Grundwerte des Geschöpfseins rufen. Sie sind Zeichen der Zeit und die leicht überhörbare Stimme Gottes in lebendiger Menschengestalt.“ Auch Menschen mit Behinderung gehen ihren Glaubensweg, fühlen sich in ihrer Pfarrgemeinde wohl und sind voll und ganz Mitglieder der christlichen Gemeinschaft. Sie sind nicht „behindert“, sondern haben unterschiedliche Bedürfnisse und Fähigkeiten. In diesem Sinne sind sie Menschen, die etwas zu geben haben. „Sie bringen ein Korrektiv, das die gängige Leistungsmentalität herausfordert: Nachdenklich über das, was als „normal“ gelten kann und auch nachdenken über das, was den Menschen glücklich macht“ sagt Weihbischof Dietl weiter.

Down-Syndrom in Österreich

In Österreich leben etwa 8.000 – 9.000 Menschen mit Down Syndrom. Jeder 700. bis 800. Kind wir mit Trisomie 21 geboren. Die bundesländerübergreifende Dachgesellschaft Down-Syndrom Österreich, die aus Eltern- und Selbsthilfegruppen zusammengesetzt wird, vertritt die Interessen von Menschen mit Down-Syndrom und organisiert diesen Aktionstag mit. Neben einer Posteraktion und einem eigenen Kochbuch werden in verschiedenen Gottesdiensten (in Wien, Salzburg und Innsbruck) Kinder und Jugendliche mit Down-Syndrom mitgestalten.

„Es ist normal, verschieden zu sein“

In der Diözese Feldkirch steht den Pfarren für die Auseinandersetzung mit den besonderen Bedürfnissen und Herausforderung von Menschen mit Behinderung eine Handreichung zur Verfügung. „Die Broschüre möchte alle Menschen, die das pfarrliche Leben mitgestalten, in ihrer Parteilichkeit für die Schwächeren stärken und eine Haltung fördern, die die Würde, die Größe und Begnadetheit eines jeden Menschen wertschätzend in den Blick nimmt“, so Pastoralamtsleiter Walter Schmolly. „Möge uns ein Herz geschenkt sein, das sich vor der Würde, der Größe und der Begnadetheit eines jeden Menschen verneigt.“

Mit dieser Broschüre möchten wir allen, die in der Pfarrgemeinde mitgestalten, eine Gesprächsgrundlage mitgeben, mit der zunächst einmal die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung gestärkt werden soll. Daraus soll eine Auseinandersetzung in der Pfarrgemeinde entstehen, bei der in den verschiedensten Kreisen (PGR, Pfarrkirchenrat, Arbeitskreise, Liturgie- und Sakramententeams, im Sozialarbeitskreis ...) die Impulse dieser Broschüre besprochen werden bis hin zu konkreten Maßnahmen, Menschen mit Behinderung aktiv in das Leben und den Glauben der Gemeinde einzubeziehen. Dabei ist die Kontaktaufnahme zu den Familien, in denen Menschen mit Behinderung leben, aber auch zu ortsansässigen Einrichtungen, die sich auf die Begleitung und Unterstützung von Menschen mit Behinderung spezialisiert haben, eine wertvolle Hilfestellung.

Hier finden Sie die Handreichung "Es ist normal, verschieden zu sein" als PDF-Download.

Weitere Informationen erhalten Sie auch bei der Caritas Vorarlberg sowie beim Verein Down-Syndrom Österreich.