Menschen mit Behinderung erleben den Alltag anders: Einkaufen, Kochen und Essen, einen Besuch machen oder Hände waschen - all das kann bereits zur unüberwindbaren Hürde werden, wenn eine Behinderung die Selbständigkeit beeinträchtigt. Mit einer Handreichung laden wir alle MitarbeiterInnen in den Pfarrgemeinden ein, eine Pastoral aus dem Blickwinkel der Fähigkeiten und Begabungen der Menschen mit Behinderung aufzubauen und sie von Anfang an in die Gestaltung von Begegnungsräumen in den Gemeinden mit einzubeziehen.

"Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht Mann und Frau" (Gal 3,28), und - das darf man darin mithören - nicht ´normal´ und ´behindert´; "denn ihr alle seid ´einer´ in Christus Jesus." (ebd.) "Wir alle sind einander geschenkt und zugemutet in unserer Verschiedenheit, mit unseren Stärken und Schwächen", schreibt Pastoralamtsleiter Dr. Walter Schmolly im Vorwort zur Handreichung "Es ist normal, verschieden zu sein" und führt weiter aus, dass "... so mancher Maßstab Kopf steht. Wer ist da ´normal´ und wer ´behindert´? Sicher ist: Jesus war parteiisch für die Schwächeren. Und ebenso sicher ist, dass das ein Auftrag an uns ist!
Möge diese Broschüre unser aller Parteilichkeit für die Schwächeren stärken. Möge uns ein Herz geschenkt sein, das sich der Würde, der Größe und der Begnadetheit eines jeden Menschen verneigt," führt Dr. Schmolly weiter aus. Und wünscht allen, die in den Pfarrgemeinden in der Pastoral und Liturgie mitgestalten, dass "... unsere Pfarren Orte werden, wo Leben und Glauben über alle Verschiedenheit der Menschen hinweg "unBehindert" geteilt werden."

Die Herausforderung annehmen

Für Jesus stehen Menschen mit besonderen Bedürfnissen im Mittelpunkt. Er wendet sich ihnen mit großer Aufmerksamkeit zu. Deshalb ist für uns ChristInnen die Aufmerksamkeit für Menschen mit Behinderungen oder mit besonderen Bedürfnissen unverzichtbar. Dabei geht es nicht darum, eine Pastoral für Menschen mit Behinderung aus der Perspektive von Defiziten zu organisieren. Vielmehr geht es um eine "inkusive Pastoral", bei der beide Seiten Gebende und Empfangende und gleichberechtigte Subjekte der Pastoral sind. Wer "inklusiv" denkt, nimmt von Anfang an die Menschen mit in das Geschehen hinein, denkt und plant mit ihnen und wächst mit ihnen an den gemeinsamen Aufgaben in der (Pfarr-)Gemeinde.

(Mehr) Mut für das Unkonventionelle

MenschenmitBehinderung_1Wenn Menschen mit und ohne Behinderung in einer Pfarrgemeinde Gottesdienst feiern, sich auf den Empfang der Sakramente vorbereiten oder bei anderen pfarrlichen Anlässen mit anpacken, dann kann die Angst schwinden, etwas falsch zu machen. Es geht um den ersten Schritt auf Menschen mit besonderen Bedürfnissen und deren Familien zu, es geht um die aktive und wertschätzende Kontaktaufnahme und um die wohlwollende Anwaltschaft für die Anliegen von Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Es geht um die Suche nach gemeinsamen Wegen in der Liturgie, der Sakramentenpastoral und dem gemeinsamen Leben und Glauben in der (Pfarr-)Gemeinde. Und es geht schlussendlich um barrierefreie Zugänge - nicht nur bei Gebäuden.

Einladung und Ermutigung

Mit dieser Broschüre möchten wir allen, die in der Pfarrgemeinde mitgestalten, eine Gesprächsgrundlage mitgeben, mit der zunächst einmal die Wahrnehmung von Menschen mit Behinderung gestärkt werden soll. Daraus soll eine Auseinandersetzung in der Pfarrgemeinde entstehen, bei der in den verschiedensten Kreisen (PGR, Pfarrkirchenrat, Arbeitskreise, Liturgie- und Sakramententeams, im Sozialarbeitskreis ...) die Impulse dieser Broschüre besprochen werden bis hin zu konkreten Maßnahmen, Menschen mit Behinderung aktiv in das Leben und den Glauben der Gemeinde einzubeziehen. Dabei ist die Kontaktaufnahme zu den Familien, in denen Menschen mit Behinderung leben, aber auch zu ortsansässigen Einrichtungen, die sich auf die Begleitung und Unterstützung von Menschen mit Behinderung spezialisiert haben, eine wertvolle Hilfestellung.

Begleitung und Unterstützung durch das Pastoralamt

Zudem stehen von unserer Seite ReferentInnen zur Verfügung, die Sie in der Umsetzung in Ihrer Pfarrgemeinde unterstützen. Rufen Sie uns an (T 05522/3485-216) oder schicken Sie uns über den Kontakt (rechts unten) Ihre Anfrage zu.

Die Broschüre ist an der Medienstelle der Diözese Feldkirch zum Versandkostenpreis erhältlich (für Pfarren ausserhalb der Diözese Feldkirch zum Preis von € 1,00, Staffelpreis ab 10 Stück € 0,50 + Versandkosten). Bestellungen richten Sie bitte an medienstelle@kath-kirche-vorarlberg.at.

Hier geht'st zum Download der Handreichung "Es ist normal, verschieden zu sein"

Gottes Wort elektronisch verstärkt ...

SymbolHörhilfe... empfangen können sie in vielen Kirchen unserer Diözese. Eine aktuelle Auflistung finden Sie hier: "Wie bitte? Besser hören in Kirchen der Diözese Feldkirch"