Impuls zum fünften Fastensonntag
Schriftlesungen zum 5. Fastensonntag
Jeremia 31,31-34 (Ich schließe mit dem Haus Israel einen neuen Bund), Hebräerbrief 5,7-9 (Christus ist Urheber des ewigen Heils)
Evangelium: Johannes 12,20-33 (Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt)
Sie kennen sicher Freundschaftsbänder, die aus bunten Fäden zusammengeknüpft werden. Mit jedem Knoten, sagt man, ist ein lieber Gedanke an den Menschen verbunden, dem ich dieses Band schenke.
Mit einem anderen Menschen in Freundschaft und Liebe verbunden zu sein zählt zur Sehnsucht eines jeden Menschen. Je intensiver und treuer ein solches Band menschlicher Verbundenheit ist, um so mehr schätzen wir es. Und wenn Mann und Frau sich im Sakrament den „Bund fürs Leben“ schließen, dann ist damit auch das Band ihrer Liebe konkret geworden.
Gottes Freundschaft ist um vieles größer. Er wendet sich in Liebe und Treue uns zu und schließt einen unbedingten Bund der Freundschaft. Es liegt an uns, diesem Bund zuzustimmen.
„Ich schreibe es in ihre Herzen“
Gott geht sogar soweit, dass er seine Treue und Barmherzigkeit, seine Liebe und Gnade in unsere Herzen schreibt. Mit dem Herzen ist unsere innerste Mitte gemeint. Wenn Gott sich mit seiner übergroßen Liebe in unser Herz schreibt, dann sind wir von innen her von seiner Liebe erfüllt. Damit sind wir auch untereinander verbunden.
Das Weizenkorn bringt reiche Frucht
Mit dem Bild aus dem heutigen Evangelium geht Gott mit seiner Freundschaft über unser menschliches Denkvermögen hinaus. Er schenkt uns seinen Sohn, lässt ihn wie ein Weizenkorn sterben und kann so die Frucht des Lebens durch die Auferstehung weitergeben.
Wenn wir unsere Taufe ernst nehmen, dann sind wir auch wie ein Weizenkorn „untergetaucht“ und haben als befreite aufrechte Menschen das neue Leben als Geschenk und Auftrag erhalten. In dieser Zuversicht dürfen wir uns auf das Osterfest zugehen.
Gestaltungstipp:
Richten Sie mit ihren Kindern eine Schale Blumenerde und streuen Sie Blumensamen oder Weizenkörner in die Erde. Sie können so mit den Kindern den Impuls des heutigen Evangeliums erfahrbar machen – und erhalten eine schöne Osterschale für das Osterfrühstück.
Matthias Nägele