In Anlehnung an die Geschichte der beiden Jünger Jesu, die hoffnungslos und traurig nach Emmaus wandern und unerwartet einen Begleiter finden (Lk 24, 13-35), zeigt Magdalena Burtscher einen Weg, Trauernde zu begleiten

Der Tod eines geliebten Menschen reißt ein tiefes Loch und löst Trauer aus. Trauer kann sich sehr unterschiedlich ausdrücken, kann ein Durch- und Ineinander verschiedenster Gefühle sein, kann laut und leise sein. Manche brauchen jemanden zum Reden, andere wollen allein sein. Mit dem Tod eines geliebten Menschen stirbt auch ein Teil von uns selbst; wir begegnen unserer eigenen  Endlichkeit.

Als Christen dürfen wir aber einen Blick über die Grenze des Todes hinaus wagen. Wir dürfen aus der Zusage leben, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Aus dieser Zusage können wir Hoffnung schöpfen, dass sich unsere Trauer einmal in etwas Neues verwandeln kann. Und doch darf Trauer sein. Wir dürfen den „Karsamstag“ in unserem Leben als den Tag der tausend Fragen ernst nehmen. Die Trauer fordert uns aber existenziell zutiefst heraus und nicht ohne Grund wird vielfach von „Trauerarbeit“ gesprochen. Und wer die Trauer durchlitten hat, wer sich diesen ganz besonderen Gefühlen geöffnet, wer auch dem Klagen und Zweifeln Raum gegeben, kann in der Trauer etwas Kostbares entdecken. Sie ist Ausdruck der Liebe und Verbundenheit. Sie bringt uns mit unserer eigenen Lebendigkeit in Berührung. Viele Menschen finden im Gebet oder im Feiern der Gottesdienste eine wertvolle Hilfe zur Trauerbewältigung. Aber nicht alle Betroffenen finden Zugang zu diesen Angeboten. (nach Alois Mayer)

Es ist uns aber von Gott aufgetragen, einander in der Trauer nicht allein zu lassen, einander Trost und Begleitung zu geben. Wir schöpfen aus einem großen Reichtum, wenn wir die biblischen Botschaften aus dem Leben Jesu betrachten und darin Orientierung suchen. Allen voran entdecken wir in der „Emmaus-Geschichte“ einen Leitfaden, wie wir Trauer leben können und was einen Weggefährten ausmacht.

Die Emmausjünger gehörten zum engsten Freundeskreis von Jesus. Auf ihn hatten sie ihre Hoffnung gesetzt – und nun ist er den Kreuzestod gestorben – es ist alles aus. Mit dieser Traurigkeit machen sie sich auf den Weg. Sie gehen den gesamten Weg nach Jerusalem zurück – und im gemeinsamen Unterwegssein geschieht Trauerarbeit:

Trauer teilen, erzählen, zuhören, weinen, klagen, erinnern, einander stärken, Gottes Nähe spüren, Neues erkennen, Hoffnungszeichen finden, von der Liebe berührt werden, zum Leben aufstehen.

Und Sie?
Haben Sie einen lieben Menschen verloren?
Kennen Sie einen Menschen, der in der Trauer ist?

EmmausgangWir laden Sie ganz herzlich zu einem solchen Emmaus-Gang ein.
Suchen Sie sich eine Weggefährtin, einen Weggefährten, oder laden Sie die Betroffenen Ihrer Gemeinde dazu ein, oder Sie schließen sich bei einem regionalen Angebot an. Überlegen Sie sich eine Wegstrecke durch die Natur, einem Bach entlang oder einem Waldweg, wo Ihnen 1-2 Stunden Stille geschenkt sind und wo Sie die Botschaften der Natur in Ihrer Wahrnehmung unterstützen.

Texte und Rituale dienen als helfende Begleitimpulse, den inneren Trauerweg zu gehen (pdf-Datei)

Konkretes Angebot:

„Das Narrenschiff“ – Umgang mit Trauer und Leid
mit Bildern von Sieger Köder
Manuela Schmidle und Andrea Mayer
Angebot für Gruppen und Pfarren
Termin nach Absprache: Pfarre Tosters, Tel. 05522-72289
Oder: Manuela.schmidle@cable.vol.at