Impuls zum dritten Fastensonntag

Schriftlesungen zum 2. Fastensonntag
Exodus 20,1-17 (Die Zehn Gebote), 1 Korintherbrief 1,22-25 (Die Botschaft vom Kreuz)
Evangelium: Johannes 2,13-25 (Die Vertreibung der Händler aus dem Tempel)

Jesus und die Tempelhändler

Immer wenn mir diese Bibelstelle von der Tempelreinigung begegnet, kommt mir die Szene aus dem Musical „Jesus Christ Superstar“ in den Sinn, wie Jesus dort tatkräftig die Händler aus dem Tempel treibt, die Tische samt den vollen Geldkassen und alle Handelswaren samt dem Tauben umwirft. Damit gibt Jesus eine klare, kritische Rückmeldung an das äußere religiöse Tun, das auch für uns Christen heute aktuell ist. Wo würde Jesus in unserer Kirche heute so handeln? Kirchengebäude, Gottesdienste und Riten sind Hilfen für den Glauben der Gemeinschaft und des Einzelnen und dürfen nicht zum Selbstzweck werden.
So gesehen tut es mir gut, zu Fasten! Nämlich bei mir selbst auch einmal ausräumen zu können, um auf das Wesentliche zu stoßen – gleichsam ein Frühjahrsputz der Seele machen zu können.

Befreit zum Leben

Und wenn dann dazu noch die Zehn Gebote am Wegrand stehen – unaufdringlich, aber gut sichtbar und mir die Richtung weisend, dann kommen sie mir als hilfreiche Wegweiser für diese Fastenzeit entgegen. Sie wollen mich in meinen Lebensmöglichkeiten nicht einschränken, sondern mir die von Gott geschenkte Freiheit ermöglichen – bei mir selbst und bei den anderen Menschen. Die Grundlage dieser Gebote ist die Befreiungstat Gottes an Israel. Es geht um einen Gott, der zu wirklichem Leben befreit und Unterdrückung beendet. So komme ich mit jeder Fastenzeit dem eigentlichen Leben auf die Spur!

Ein weiterer Tipp für eine Entrümpelung von Anselm Grün finden Sie im Liturgischen Baustein zum 3. Fastensonntag.

Matthias Nägele