Am 9. September 2020 eröffnete die Bildungsdirektion Vorarlberg das Schuljahr mit einer gemeinsamen Eröffnungskonferenz aller Direktor/innen des Landes. Die Konferenz wurde aufgrund der aktuellen Situation virtuell abgehalten. Beim allgemeinen Teil hatte auch das neu aufgestellte Team des Schulamts die Möglichkeit, sich vorzustellen und auf die derzeit laufende Kampagne für den katholischen Religionsunterricht hinzuweisen.

Schulamtsleiterin Mag.a Annamaria Ferchl-Blum wies in einem kurzen Statement auf die Bedeutung des Religionsunterrichts hin:

Ich bedanke mich beim Führungsteam der Bildungsdirektion herzlich für die Möglichkeit, in diesem Rahmen präsent zu sein - als Zuständige für die größte Religionsgemeinschaft in unserem Bundesland, aber auch im Bewusstsein, dass an den Schulen viele Religionen und Weltanschauungen vertreten sind, freut es mich, hier das Wort an Sie richten zu dürfen.

In einer herausfordernden Zeit, in der immer wieder Stimmen laut werden, dass „Ethik für alle“ den Religionsunterricht ersetzen sollte, betone ich bewusst: eine pluralitätsfähige Gesellschaft braucht Orte der religiösen Bildung. Deshalb bin ich der Überzeugung, dass Religionsunterricht in die Schule gehört, eben weil Schule eines der wenigen Systeme  ist, an denen alle weltanschaulichen Gruppen einer Gesellschaft durch die Kinder und Jugendlichen vertreten sind. So zu tun, als ob es Religion als wesentliches Identitätsmerkmal nicht geben würde, wäre naiv. Schüler/innen mit ihrem Religionsbekenntnis ernst zu nehmen, führt zu einem Bildungsauftrag. Sie religiös mündig, wach, gut informiert und auskunftsfähig zu machen – das ist das Grundanliegen des konfessionellen RU.

Gute Verortung im Eigenen, weckt das Interesse am anderen. Wer einen Standpunkt hat, ist für den anderen auch ein greifbares Gegenüber und das ist wiederum die Basis eines aufgeklärten und nicht von dumpfen Vorurteilen getragenen Dialogs in einem bunten Wir.

Religionsunterricht enthält auch Ethikunterricht, denn religiöse Haltung führt ins Tun und zur gesellschaftlichen Mitgestaltung.

Die Kompetenz der Pluralitätsfähigkeit und religiöse Bildung gehören also wesentlich zusammen. Auf die Frage: „Hat der konfessionelle Religionsunterricht Zukunft?“ antworte ich deshalb gerne mit dem Motto unserer derzeit laufenden Kampagne: Ich glaube – JA!