Gute Ideen ziehen bekanntlich Kreise. Manchmal ziehen sie aber auch Fäden, wie im Fall der Pfarre und Volksschule Mäder. Dort wunderte sich so manch einer ob der vielen Luftmaschenketten, die sich im Dorf fanden und alle ein gemeinsames Ziel hatten: Die Pfarrkirche. Für ihr spirituelles, interreligiöses Dorfentwicklungsprojekt erhielten die kreativen Häkler um die Religionslehrerin Gabriele Klinger und Kaplan Rainer Büchel nun den ersten Platz des "Medienpreis-dot.comm13" in der Kategorie Volksschule.

Segensschnüre in verschiedensten Farben, Längen und Größen prägten von Aschermittwoch bis zum Dankgottesdienst der Erstkommunkinder das Ortsbild von Mäder. Wer nicht weiß, was Segensschnüre sein sollen: Das sind Luftmaschenketten, in die von den SchülerInnen der Volksschule Mäder nicht nur viele gute Worte, sondern auch Gedanken, Wünsche, Gebete und Gutes eingearbeitet wurden.

Quer durchs Dorf
Verwandelt in lange Luftmaschen ergaben diese kleinen Kunstwerke Segensschnüre, die schließlich "nur noch" von Initiatorin und Religionslehrerin Gabriele Klinger im Dorf befestigt werden mussten. "Die Kinder der Volksschule, deren Freunde, Bekannte und Familienmitglieder haben mit Begeisterung im Unterricht und zu Hause Segensschnüre hergestellt", zeigt Klinger den Werdegang der kreativen "Verschönerung" auf. 

Segen versprüht Lebensfreude
Schließlich wurden die meterlangen Schnüre vom Turm, vom Dach und vom Giebel der Pfarrkirche überall im Dorf verknotet. Ihr Weg führte sie dbei über den Friedhof, die Gräber und den  Kirchplatz und machte vor allem eines klar: "Der Segen Gottes, ausgespannt wie ein Zelt, beschirmt alle, die aus und ein gehen, alle, die hier wohnen und zu Gast sind. Segen verbindet mit Gott und ermächtigt zu neuem Leben. Segen versprüht Lebensfreude", so Klinger. Das Material stellten im Übrigen die Firma Rueff Textil GmbH, Zwischenwasser / Muntlix und die Firma K. Brunner Ges.m.b.H., Tosters kostenlos zur Verfügung.

Der Medienpreis - dot.comm13
Damit nicht nur die Menschen in Mäder wissen, wie man es schafft ein ganzes Ort in ein Projekt einzubinden, gingen die kreativen, weltoffenen und klaren Fäden quasi auf Wanderschaft. Konkret nahm das Projekt am Medienpreis - dot.comm13 teil, der im Schuljahr 2012/13 vom interdiözesanen Amt für Unterricht und Erziehung, der Konferenz der diözesanen Schulämter und der Interdiözesanen Steuerungsgruppe für Kommunikationspädagogik - ISKOPÄD  ins Leben gerufen wurde. Das Ziel: Die kompetente und vielfältige Unterrichtsarbeit mit Medien im Religionsunterricht zu präsentieren.

Mit Schnüren sichtbar machen
Mehr als 4000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene haben sich am Wettbewerb beteiligt und 70 Projekte zur Einreichungen eingesandt. Nun wurden am 5. Juni die Gewinner der verschiedenen Kategorien ausgezeichnet. Dabei wurden in den Kategorien "Volksschule", "Sekundarstufe I", "Sekundarstufe II", "Studierende", "LehrerInnen" je zwei Preise zuerkannt. Den Preis in der Kategorie Volksschule konnte die VS Mäder mit nach Hause nehmen, die laut Jury mit ihrem Projekt die Einbindung des ganzen Ortes sichtbar macht: "Für eine gelingende Schul-, Glaubens,-und Dorfgemeinschaft wird Jede und Jeder mit seinen Einstelllungen und Fähigkeiten gebraucht. Eine interkulturelle Feier als Abschlussveranstaltung des Projektes verweist auf diese gemeinschaftsfördernde Dimension."