„Heiligabend ist eine emotionell verdichtete Zeit. Es gibt berührende, Momente für Menschen, die in trauter Zweisamkeit oder mit glücklichen Kindern unter dem Baum sitzen. Daneben gibt es die Einsamen, die Getrennten, die Väter, die ohne ihre Kinder sind – auch für sie ist es eine verdichtete Zeit. Die Einsamkeit wird noch greifbarer, das Getrenntsein noch schmerzlicher und der Verlust der Kinder ist kaum mehr auszuhalten“, erklärt Mag. Roland Sommerauer von der Katholischen Männerbewegung, die gemeinsam mit der Initiative „Papa gibt Gas“ genau diesen Vätern Weihnachten ermöglichen will.

„Sie sind Väter – trotz der Distanz“

Wenn Familien zerbrechen, so zersplittert ein ganzes Weltbild. All das ist kein Horrorszenario der fernen Zukunft, sondern die Realität unseres Alltags.

Gerade auch die Väter, die ihre Kinder fürsorglich durch ihr Leben begleiten wollen, bleiben dann zu Weihnachten mit ihren Wünschen, Sorgen und Ängsten alleine. Denn Väter sind sie und Väter bleiben sie, auch wenn sie von ihren Kindern getrennt sind. „Neben der Weihnachtsgeschichte ist uns die Geschichte vom barmherzigen Vater wichtig, der unter der Trennung von seinem Sohn leidet und ihn bei seiner Rückkehr in die Arme schließt. Dieser barmherzige Vater ist, wie auch die heutigen Väter ein beschützender und liebevoller Vater – trotz der Distanz. Und das ist genau der Punkt: Väter, die von ihren Kindern getrennt sind, wollen ihre Vaterrolle so gut als möglich leben, obwohl das nicht immer leicht und einfach ist“, zeichnet Sommerauer die emotional aufgeladene Situation nach.
„Gerade zu Weihnachten zeigt sich die prekäre Lage von Trennungsvätern. Meist wird die Tragödie ,Draussen vor der Tür‘ für Väter in dieser Zeit zur spürbaren, bitteren Wahrheit!", ergänzt Wolfgang Mayer, Sprecher des Vereins „Papa gibt Gas“.

Verständnis, Trost, Gemeinschaft

Der gemeinsame Weihnachtsgottesdienst für Väter in Trennungssituationen findet heuer zum zweiten Mal statt. Bereits im vergangenen Jahr waren rund 30 Männer der Einladung nach Maria Bildstein gefolgt. Der Gottesdienst und das anschließende Weihnachtsfest sind Ausdruck der guten Wünsche und des Segens, den die Väter ihren Kindern schicken.
Gleichzeitig aber erfahren die Väter auch, dass sie in ihrer Situation nicht alleine sind.

Den Schmerz der Trennung kann niemand aufheben. Aber er kann geteilt werden – im Wissen, dass Menschen füreinander da sind. Gerade zu Weihnachten.

Termin

Weihnachtsgottesdienst für Väter in Trennungssituationen
24. Dezember 2012
Wallfahrtskirche Maria Bildstein, 14 Uhr

Treffpunkt zur gemeinsamen Wanderung: 13 Uhr, Pfarrkirche Schwarzach
Im Anschluss an den Gottesdienst findet am Kirchplatz bzw. im Pfarrsaal Bildstein (je nach Witterung) ein kleines Weihnachtsfest statt.