Nach beinahe 180 Jahren verlässt heute mit Bruder Engelbert Bacher der letzte Kapuziner das Kloster Gauenstein in Schruns. Nach einem letzten Rundgang, schloss Bruder Engelbert die Klosterkirche und übergab die Klosterschlüssel an Pfarrer Hans Tinkhauser.

Bruder Engelbert Bacher (67) lebte und wirkte seit 34 Jahren in Gauenstein. War er auch immer der Kapuziner-Brüdergemeinschaft in Feldkirch zugeordnet, so bewirtschaftete er das Kloster jahrelang allein – bis heute. „Bruder Engelbert hat mich im vergangenen Sommer gebeten, 2021 nach Feldkirch übersiedeln zu dürfen. Ich bedanke mich bei Bruder Engelbert für seine wichtige Arbeit in Schruns-Gauenstein. Er spricht mit seinen Angeboten seit Jahren viele Menschen an, die Stille suchen oder der Kirche fernstehen. Das Kapuzinerkloster Feldkirch gewinnt nun einen kreativen und weitblickenden Mitbruder“, bedankt sich Bruder Erich Geir, Provinzial der Kapuziner Österreichs bei Bruder Engelbert, aus Altersgründen und auf eigenen Wunsch hin nach Feldkirch übersiedelt.

Dankbar für die vielen Jahre

Für Bruder Engelbert ist es ebenfalls der Dank, der an seinem letzten Tag im Kloster Gauenstein an erster Stelle steht – der Dank für die vielen Jahre in Schruns, die ihn mit dem Ort und den Menschen verbunden haben. „Ich bin dankbar für die erfahrene Hilfe und die großzügige Unterstützung durch die vielen Freunde, Helfer und Wohltäter des Klosters. Pfarrer Hans Tinkhauser, der nun als Ortspfarrer die Klosterschlüssel verwahrt, blickte ebenfalls dankbar auf die vergangenen Jahre zurück, in denen das Kloster ein wichtiger Ort war, an dem Spiritualität im franziskanischen Sinn gelebt und erfahrbar wurde.

Die Klostergeschichte geht weiter

Aber das Kloster Gauenstein bleibt nicht lange „verwaist“. Die Schwestern der Heiligen Klara werden das Kloster Gauenstein - neben dem Kloster in Bregenz – mitbetreuen. Damit wird das Kloster auch weiterhin im franziskanischen Geiste geführt werden.

Das Kloster auf dem Gaues wurde im Jahr 1843 durch das Ehepaar Fidel und Anna-Maria Tschol aus Schruns für die Pfarre gestiftet. 1844 kamen die ersten Kapuziner auf den Gaues. Aber auch die Klaraschwestern sind in Schruns nicht unbekannt: Bereits von 1983 bis 1995 wirkten sie dort gemeinsam mit den Kapuzinern – und schreiben nur die gemeinsame Geschichte weiter.