73 Kirchen luden - landauf und landab - zu "Langen Nacht der Kirchen" und rund 28.000 VeranstaltungsbesucherInnen folgten der Einladung.

Huch, das ist aber hoch hier oben. Ja, genau so fühlt es sich an, wenn man mit dem Steiger der Ortsfeuerwehr Götzis mit den Kirchtürmen der Pfarrkirche so ziemlich auf Augenhöhe "schwebt". Das Kreuz und die Kugel sind da fast zum Greifen nah. Groß sind sei, eigentlich sogar ziemlich riesig. Ja, so war das zum Beispiel in Götzis. 

Roller, Räder, Stofftier und Puppenkind

In Feldkirch-Nofels und Batschuns musste man sich hingegen ziemlich in Acht nehmen. Da brausten die Kinder links und rechts rasant vorbei - alle auf ihren Gefährten, also Tretroller, Traktoren, Räder und Co. Denn wenn es schon für "die Großen" eine Fahrzeugsegnung gibt, dann haben "die Kleinen" ja wohl auch ein Recht darauf. Und wann, wenn nicht in der "Langen Nacht der Kirchen". Im Bregenzerwald gesellten sich zu den fahrbaren Untersätzen übrigens auch noch Puppen und Stofftiere. Schließlich sollen ja auch die BeifahrerInnen immer heil ans Ziel kommen.

Ökumenische Eröffnung in Feldkirch

Aber auch Besinnliches gab es in dieser "Langen Nacht". Stille, Musik, Kerzenlicht. Historisch wurde es bei Kirchenrundwanderungen, Turmführungen oder nächtlichen Auffahrten zur Kapelle auf dem Kristberg. In der evangelischen Kirche in Bludenz gab es in Erinnerung an Ulrich Zwingli ein großes Wurstessen und in der evangelichen Kirche am Bregenzer Ölrain fühlte man dem europäischen Gedanken auf den Zahn. Ganz besonders war auch die ökumenische Eröffnung der "Langen Nacht der Kirchen", mit einem "StilleKlangRaum" in der Feldkircher Johanniterkirche unter Beteiligung der katholischen, evangelischen, serbisch-orthodoxen und altkatholischen Kirche.

2000 Ehrenamtliche im Einsatz

Beispiele für diese besondere "Lange Nacht" gäbe es noch viele. Denn heuer verzeichnete man mit 335 Veranstaltungen und 73 teilnehmenden Kirchen einen neuen Rekord. Das zeigt, dass die "Lange Nacht" interessiert. "Unsere heurige Rekordbeteiligung beweist einiges. Kirchenräume sind gefragt. Und sie haben eine starke Lobby! Letztes Mal engagierten sich im Ländle gezählte 1600 Menschen ehrenamtlich für die ,Lange Nacht der Kirchen'. Diesmal waren es über 2000! Das reicht von der Verpflegung, über ChorsängerInnen und MusikerInnen, GeschichtenerzählerInnen, AusstellungsmacherInnen, Kinderbetreuung, KirchenführerInnen und LichtinstallateurInnen bis zu den Projektverantwortlichen und deren Planungsgruppen. Die ,Lange Nacht der Kirchen' ist einfach für viele attraktiv", erklärt Projektleiter Dr. Markus Hofer nicht ganz ohne Stolz auf "seine" MitstreiterInnen in den Pfarren.

Man sieht sich 2021

Und die BesucherInnen kamen  und zwar zahlreich. Rund 28.000 Frauen, Männer, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zählte man insgesamt bei den Veranstaltungen. Frühsommerlich warm verlängerte da so manch eine oder einer die "Lange Nacht" einfach noch ein bisschen- zum Beispiel beim "Vorglühen mit Gott" in Weiler oder der "Hochzeit zu Kanaa" im Kloster Gauenstein. Gut so, denn man soll ja die "Langen Nächte" auch feier, wie sie eben fallen. Und die Gelegenheit dazu, war eindeutig verlockend.  Die nächste "Lange Nacht" findet in Vorarlberg übrigens dann im Frühjahr 2021 statt. Man darf aber ab jetzt gespannt darauf sein!