Rund 80 Frauen und Männer – Priester, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen der Hohenemser Pfarren sowie Menschen aus allen Bereichen des Lebens in Hohenems– werden vom 18. – 19. Oktober in der Landwirtschaftsschule Hohenems über Zukunftsperspektiven der „Kirche in Hohenems“ arbeiten. Und dabei gilt: mitdenken, mitgestalten, mitbewegen.

„Ischt des scho eppas ghörigs“, soll ein Hohenemser Jugendlicher gefragt haben, als er die Einladung zur Zukunftskonferenz in Händen hielt. Seine Frage lässt sich schnell beantworten: hingehen, mitdenken und selbst dafür sorgen, dass es „ghörig“ wird.

Denn die Zukunftskonferenz am 18. und 19. Oktober ist der nächste Schritt im Planungs- und Entwicklungsprozess „Kirche in der Stadt“, der parallel zu Hohenems auch die Kirche in Bregenz, Dornbirn, Lustenau und Bludenz in die Zukunft führt. In der Auseinandersetzung mit den gegenwärtigen – gesellschaftlichen wie kirchlichen - Lebenswelten werden inhaltliche und strukturelle Zukunftsbilder entwickelt. Sie sind dann Orientierung, entlang der die Zukunft der Kirche aktiv mitgestaltet wird. So soll die Zukunftskonferenz helfen, Perspektiven für das kirchliche Leben in Hohenems zu entwickeln. Perspektiven, wie dieses weiterhin lebendig und lebensnah gestaltet werden kann.

Sichten, zur Sprache bringen, verändern

Bei der Zukunftskonferenz wird nach einem Blick in die Geschichte zunächst die aktuelle Situation der Kirche in den Hohenemser Pfarren gesichtet. Dann geht es darum, mit „Hohenems und seinen Menschen“ auf Augenhöhe in Kontakt zu treten. Kundige Menschen aus unterschiedlichen Lebensbereichen werden ihre Erfahrungen zur Verfügung stellen. Auf diesem Hintergrund werden dann zentrale Veränderungs- und Entwicklungsfelder für die Kirche in Hohenems definiert. Für die wichtigsten Themen erarbeiten die Teilnehmer/innen Entwicklungsbilder. Daraus ergibt sich schließlich automatisch die Frage nach der geeigneten Struktur des kirchlichen Lebens Hohenems, die die Priester Seelsorger bleiben lässt, die die kleinen Strukturen erhält ohne das große Ganze der Stadt aus dem Blick zu verlieren. Alle diese Fragen werden eingehend diskutiert und schließlich in einem Votum formuliert.

Für Pastoralamtsleiter Dr. Walter Schmolly ist das besondere an dieser fünften Zukunftskonferenz „die intensive Auseinandersetzung mit den konkreten Gegebenheiten und Lebenssituationen in Hohenems. Die Konferenz folgt hier dem Aufruf von Papst Franziskus, die Kirche müsse aus sich selbst herausgehen und müsse sich von dem einfordern lassen, was ihr begegnet – so wie der barmherzige Samariter im Gleichnis, das Jesus erzählt.“

Zur Erklärung – Strukturmodelle für die Pfarrgemeinden

Das Modell der Pfarre, wie man es kennt, ist ein über Jahrhunderte gewachsenes. Und wie die Pfarren entwickelte sich auch das Leben in ihnen, in den Städten und Gemeinden weiter. Um gesellschaftliche und soziale Veränderungen nicht nur passiv zu erdulden, sondern aktiv agieren zu können, startete man in der Diözese Feldkirch 2008 das Pastoralgespräch „Die Wege der Pfarrgemeinden“.
Über zweieinhalb Jahre hinweg wurden auf breiter Basis und unter Beteiligung von mehr als 2000 Personen mögliche Zukunftsmodelle für die Vorarlberger Pfarren diskutiert. Das Ergebnis: Einige wenige Pfarren werden Einzelpfarren bleiben, im ländlichen Raum werden Pfarrverbände errichtet und für die städtischen Lebensräume soll die geeignete Struktur in den vertiefenden Gesprächsprozessen der „Kirche in der Stadt“ erarbeitet werden.

Die Errichtung einzelner Pfarrverbände begann im September 2011 mit Göfis und Satteins sowie Feldkirch Nofels-Tisis-Tosters und wird in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Zwei bis vier benachbarte, lebensräumlich aber eigenständige Pfarren bilden dabei einen Pfarrverband. Dieser wird von einem Priester geleitet.

„Kirche in der Stadt“-Prozess gestartet

Wie aber sieht die geeignete Struktur für die Kirche in Bregenz, Dornbirn, Hohenems, Lustenau und im Lebensraum Bludenz aus? Darum geht es in den „Kirche in den Stadt“-Prozessen. Damit die Strukturen schlussendlich dem kirchlichen Leben eine gute Stütze sind, ist es wichtig, bei der Frage nach dem Auftrag der Kirche in den Städten anzufangen.
Seit Februar 2012 beschäftigen sich nun die Projektteams in den Städten und städtischen Lebensräumen mit Rollen und Strukturen, die für den jeweiligen Ort bereitstellen, was dort gebraucht wird, um auf Zukunft hin Kirche vor Ort sein zu können.
Mit der Zukunftskonferenz wird in Hohenems nun der nächste, spannende Schritt in diese Richtung gemacht.


Termin

Zukunftskonferenz Kirche in Hohenems
18. - 19. Oktober 2013
Landwirtschaftsschule Hohenems


Weiter Informationen zum „Kirche in der Stadt“-Prozess finden Sie unter
www.kirche-in-der-stadt.at