In einer gemeinsamen Erklärung setzen sich die Mitglieder der Plattform „Religionen für den Frieden“ für den Erhalt des sozialen Friedens ein.

„Religionen haben eine soziale Ausrichtung und damit eine besondere gesellschaftspolitische Verantwortung. Eine ihrer Kernaufgaben ist es, auch auf der Seite der Schwachen, Armen und Ausgegrenzten zu stehen. Religionen versuchen, auch jenen Menschen eine Stimme zu geben, die ihre Rechte nicht selbst einklagen können. Basierend auf dieser gemeinsamen Verantwortung, möchten die Religionsgemeinschaften die politischen Verantwortungsträgerinnen und -träger dabei unterstützen, den sozialen Frieden, die gerechte Verteilung der Güter sowie das Recht des Individuums auf ein menschenwürdiges Leben zu erhalten“, heißt es in der gemeinsamen Erklärung der Plattform „Religionen für den Frieden“, die sich damit an die politischen Verantwortungsträger in Österreich richten. 

Grundsätze des Sozialstaates stärken

Die Plattform „Religionen für den Frieden“ stellt darin fest, dass vermehrt Verachtung gegenüber Minderheiten und sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen geschürt wird. Die Würde der Armen und all jener Menschen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, wird so massiv verletzt. Die Mitglieder der Plattform „Religionen für den Frieden“ bitten in ihrem Schreiben die Verantwortungsträger in Politik und Gesellschaft, die Grundsätze des Sozialstaates zu stärken. „Kein Mensch darf zurückgelassen werden. Jeder Mensch hat das gleiche Recht auf soziale, gesellschaftliche, kulturelle und materielle Teilhabe. Die Menschenrechtskonvention und mit ihr ein wesentlicher politischer Konsens der 2. Republik darf nicht in Frage gestellt werden.“

Würde des Menschen ist Ausgangs- und Zielpunkt

Die Mitglieder der Plattform danken allen Politikerinnen und Politikern in Vorarlberg, die sich für ein menschliches und menschenwürdiges Leben für alle einsetzen, und bitten sie, dies auch weiterhin zu tun. Die Würde des Menschen muss Ausgangs- und Zielpunkt all unseres Denkens und Tuns sein. Politisches Handeln muss den Menschenrechten folgen und nicht umgekehrt.

Die Plattform „Religionen für den Frieden“

Die Plattform „Religionen für den Frieden“ wurde im Jahr 2015 von Bischof Benno Elbs gegründet und besteht aus Vertreterinnen und Vertretern diverser anerkannter Religionsgemeinschaften in Vorarlberg. Dazu zählen die Katholische Kirche (Bischof Benno Elbs), die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (Abdi Tasdögen), die Serbisch-orthodoxe Kirche, die Evangelische Kirche (Pfarrer Michael Meyer), die Altkatholische Kirche (Bischof John Ekemezie Okoro), die Buddhisten (Mönch Manfred Neurauter) und die Bahá’í-Religionsgemeinschaft. Ziel dieser Plattform ist es, das Miteinander der Religionsgemeinschaften zu fördern und in einem regelmäßigen  Austausch auch tagesaktuelle Themen aufzugreifen.

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