Batschuns (PDF) Es gehe nicht darum, hübsche neue Gebäude zu entwerfen, sondern darum, diese „mit neuen Ideen und Services zu füllen“, lässt Christoph Deeg, Kulturmanager aus Berlin, verlautbaren und ist damit schon mitten in der digitalen Baustelle gelandet, in der sich die Bibliotheken der Gegenwart wieder finden.

Willkommen auf der Baustelle

„Bibliotheken – gefällt mir! Anregungen aus der digitalen Welt“, so der Titel der Jahrestagung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare am Samstag im Bildungshaus Batschuns.
Das Motto, „Bibliotheken – gefällt mir!“, spielt nicht zufällig auf Facebook-Gepflogenheiten an. Nein, IPad, Reader, Web 2.0  und Co. gehen auch an den Bücherregalen nicht spurlos vorbei und diese bauen derzeit kräftig an ihrer Position in der digitalen Welt. 

„Ausgehend vom Bibliotheksverband, der Landesbüchereistelle und der Fachstelle Bibliotheken der Diözese Feldkirch befindet sich die digitale Zukunft der Vorarlberger Bibliotheken derzeit gerade im Aufbau. Geplant ist u. a. eine zentrale Stelle, über die  der Ankauf von E-Books geregelt werden kann. Vor dem Online-Zeitalter können und dürfen sich die Bibliotheken nicht verschließen. An diesen Entwicklungen können wir nicht vorbei – und das wollen wir auch gar nicht. Die digitale Welt ist keine Bedrohung, sondern eine Chance, dem Lesen und der Literatur neue Plattformen zu erschließen“, erklärt Mag. Eva-Maria Hesche, Leiterin der Fachstelle Bibliotheken in der Diözese Feldkirch.

Vom Blättern am Bildschirm

Die Bibliothek im digitalen Zeitalter, das ist mehr als nur Online-Katalog und Bestellmaske. Die Bibliothek der nahen Zukunft, das sind Netzwerke, das ist der digitale Daten-Highway und das ist vor allem kein Schreckgespenst. Zukunftsbilder zeichnen zum Beispiel das Szenario von Neuerscheinungen, die sofort online sind, von Lesern, die sich ihre Bücher – egal, wo sie sich gerade befinden – direkt downloaden, von Bibliotheken, die sich zusammenschließen und so ein immer und immer größeres Angebot bieten können.
Berührungsängste – unbegründet. Denn im Prinzip bleibt das Alte erhalten, es ändert nur seine Form. Bücher werden immer noch entlehnt, man holt sie nur nicht mehr aus dem Regal, sondern aus dem Netz. Gelesen wird immer noch, nur blättert man eben am Bildschirm die Seiten um. Was dazu kommt, sind neue Ideen und neue Möglichkeiten.

Hesche: „Wir müssen weg von jenem Denken, das die Online-Bibliothek in Konkurrenz zum Gewohnten setzt. E-Books und Bibliothekennetzwerke sind eine Ergänzung, eine Bereicherung. Das Buch wird es immer geben. Ihm zur Seite steht dann eben zusätzlich noch der Literatur-Download. Was sich verändert, ist die Bandbreite des Angebots. Das wird nämlich größer und möglichst barrierefrei zugänglich.“

Wir bauen mit

„Bibliotheken – gefällt mir!“ greift ein Thema auf, das Zukunftsmusik bereits deutlich hörbar macht. Mit Verena Lenes, Stadtbibliothekarin in Linz und dem Kultur- und Social-Media-Manager Christoph Deeg aus Berlin hat man sich zwei Experten für das elektronische Buch nach Batschuns geholt, die das Thema zwischen den Polen „Wie gestalten Bibliotheken die digitale Welt“ und „Wie positionieren sie sich unter den veränderten Vorzeichen“ pendeln lassen.

Es geht nicht darum, Papier gegen binäre Codes einzutauschen. Es geht darum, die Möglichkeiten, die die digitale Welt bietet, für die Bibliotheken zu nutzen.
Impulse und Ideen gibt es genug. Und wer weiß, vielleicht schlägt man schon bald das Buch nicht mehr auf, sondern loggt sich ein - im seitenlosen Schmöker.

Tagungsprogramm

„Bibliotheken – gefällt mir!“
Anregungen aus der digitalen Welt

17. März 2012
13 – ca. 21 Uhr

13.00 Uhr     Sektempfang
13.30 Uhr     Begrüßung
14.15 Uhr     „Mittendrin statt nur dabei – Web 2.0 in öffentlichen Bibliotheken“ (Verena Lenes, Linz)
15.15 Uhr     „Hier wird Zukunft gebaut – Betreten der Baustelle erwünscht“ (Christoph Deeg, Berlin)
16.15 Uhr     Pause
16.45 Uhr     Neues zur Fortbildungen und Veranstaltungen
18.00 Uhr     Abendmesse mit Pfr. Willi Schwärzler
18.45 Uhr     Abendessen


Gratis Bustransfer von Rankweil nach Batschuns und retour

Veranstaltet von: Medienstelle – Bibliotheken, Katholische Kirche Vorarlberg, Bibliotheksverband Vorarlberg, Landesbüchereistelle im Amt der Vorarlberger Landesregierung.