Die vorläufigen Taufen, Eintritts- und Austrittszahlen der Katholischen Kirche Vorarlberg für das Jahr 2008.

Wie bereits in den vergangenen Jahren verzeichnet die Katholische Kirche Vorarlberg 2008 eine Steigerung bei den Wieder-Eintritten (siehe Tabelle unten). Der positive Trend bei den Wieder-Eintritten wird verstärkt durch die Zahl der Austritts-Widerrufe, die auf den Brief des Bischofs an die betreffenden Personen und auf persönliche Gespräche zurückzuführen sind.

Bis zum 31. Dezember sind 189 Erwachsene in Vorarlberg in die Katholische Kirche eingetreten, das sind fünf Prozent mehr als 2007. Dem gegenüber gibt es für das vergangene Jahr 1.793 Austritte zu verzeichnen, was eine Steigerung von 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die Zahl der in Vorarlberg lebenden KatholikInnen verringerte sich damit im Jahresabstand um 1.559 Personen oder 0,60 Prozent.

„Dennoch“, so Pastoralamtsleiter Dr. Walter Schmolly, „war die Kirche ohne Zweifel auch im Jahr 2008 eine große geistige und soziale Kraft in Vorarlberg. Vieles ist da aufzuzählen: die Erhaltung und Pflege der Gotteshäuser, die seelsorglichen und spirituellen Begleitungen Einzelner und Familien an Lebenswenden – von der Taufe bis zur Beerdigung –, die Kinder- und Jugendarbeit, die Erwachsenenbildung, die kirchlichen Beratungs- und Sozialeinrichtungen, die enorm engagierten und auch vielen Initiativen der Entwicklungszusammenarbeit und nicht zuletzt die Notfall- und Telefonseelsorge“.  Gerade deshalb bedauert Pastoralamtsleiter Dr. Schmolly jeden Austritt sehr. „Wir sehen hinter den Zahlen den einzelnen Menschen, der aus der Kirche austritt. Jeder, der geht, schmerzt. Gott schreibt mit jedem Menschen eine Geschichte des Heils – das ist und bleibt unsere Zuversicht. Der Auftrag der Kirche ist es, den Menschen auf ihren Wegen Stärkung und Ermutigung zu sein. Wo das nicht gelingt, wo ein Mensch die Kirche nicht als Entdeckungs- und Lebensraum für seinen Glauben, seine Hoffnung und seine Solidarität erlebt, ist das bedauerlich und gleichzeitig immer eine Anfrage an die Kirche“.

Im bevorstehenden Jahr 2009 setzt die Kirche in Vorarlberg laut Pastoralamtsleiter Dr. Schmolly einen „klaren Akzent auf die Auseinandersetzung mit den Herausforderungen für das pfarrgemeindliche Leben“. Die Frage nach der Leitung der Pfarrgemeinden mit deutlich weniger Priestern kommt dabei ebenso zur Sprache wie die Tatsache, dass der kirchliche Glaube heute den Menschen nicht mehr in die Wiege gelegt ist. Das breit angelegte diözesanweite „Pastoralgespräch“ startet Ende Jänner. Es geht darum, so Dr. Schmolly, „erstens miteinander zu sehen und zu benennen, was sich in den Pfarrgemeinden tut, zweitens verstehen zu lernen, was diese Veränderungen bedeuten, und drittens zu entdecken, wie angemessen auf sie reagiert werden kann. Jede und jeder, die oder der Interesse an der Zukunft des pfarrlichen Lebens hat, ist eingeladen, sich in dieses Gespräch einzubringen.“

Herbert Lins vom Kirchenbeitragsreferat erinnert im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der vorläufigen KatholikInnenzahlen des Jahres 2008 an die rund 28.000 persönlichen Kontakte, die es jährlich in den Kirchenbeitragsstellen Egg, Bregenz, Dornbirn, Götzis, Feldkirch und Bludenz mit BeitragszahlerInnen gibt: „In jedem einzelnen der Tausenden Gespräche versuchen wir eine individuelle, gute Lösung zu finden, sofern es Zahlungsschwierigkeiten oder andere Fragen im Zusammenhang mit dem Kirchenbeitrag gibt“. Das im vergangenen Jahr erstmals durchgeführte (zunächst briefliche) Zugehen auf jede/n Einzelne/n, die/der aus der Kirche auszutreten beabsichtigte, führte zu 35 Widerrufen. „Wir haben in diesem Zusammenhang“, so Herbert Lins, „auch gesehen, dass sehr viele Menschen nicht wissen, in welchen Bereichen die Kirche in Vorarlberg täglich wirkt, was also der KirchenBeitrag alles an Gutem ermöglicht“. 

Bitte beachten Sie auch unser Interview mit dem Finanzkammerdirektor Andreas Weber.

 

Jahr   Taufen   (Wieder)Eintritte   Widerrufe   Austritte   Sterbefälle
2008    1923              189         31      1793         2385
2007    2588              182           0      1595         2769
2006    2586              182           0      1770           k.A.
2005    2011              137           0      2005           k.A.
2004    1923              125           0      2284           k.A.
2003    2391              147           0      1590           k.A.
2002    2645              108           0      1579           k.A.
2001    2516              107           0      1364           k.A.
2000    1775                68           0      1398           k.A.
1999    2706                86           0      2036           k.A.
   

 

 

     

Gesamtzahl der KatholikInnen in Vorarlberg

 2003 – 267.950

2004 – 266.285

2005 – 265.110

2006 – 263.613

2007 – 261.937

2008 – 260.378

 

Österreich-Zahlen

KathpressIm Bundesdurchschnitt ergeben die aktuellen Statistiken der Diözesen einen leichten Anstieg bei den Austritten aber zum Teil auch deutliche Zuwächse bei Wiedereintritten. Hier gelangen Sie zur aktuellen Meldung auf kathpress.at: "Katholikenzahl blieb in Österreich 2008 weitgehend stabil"

 

Kathpress_ZulehnerDer Wiener Pastoraltheologe Paul Michael Zulehner äußert sich zur aktuellen Kirchenstatistik. Kathpress-Meldung: "Kirche darf Nähe zu den Menschen nicht verlieren."