Das Beispiel Carl Lamperts zu Mut, Menschlichkeit und Zivilcourage wurde zum Begleiter durch die Fastenzeit 2012. Die Chrisammesse, bei der die Heiligen Öle geweiht werden und die in der Diözese Feldkirch den Auftakt zur Karwoche bildet, stand dann am Montagabend ebenfalls im Zeichen des Seligen, der im Vertrauen auf Gott die Kraft zum Leben trotz aller Widerstände fand.
Feldkirch (PDF) „Wir sind heute zusammen gekommen, um die Heiligen Öle zu weihen und uns an unsere Grundberufung als Getaufte und Gefirmte zu erinnern. Es ist ein besonderes Zeichen, dass wir alle mit demselben kostbaren Chrisam gesalbt sind. Das Gemeinsame ist unser Christsein, das uns durch die Taufe geschenkt ist. Das Besondere sind die verschiedenen Berufungen, die Jede und Jeder von uns lebt und die uns als Kirche miteinander verbinden“, führte Diözesanadministrator Benno Elbs thematisch in diese besondere Chrisammesse 2012 ein.
Besonders ist sie, weil sie in die Zeit der Sedisvakanz, also jener Zeit, in der der Bischofstuhl nicht besetzt ist, fällt. Denn die Weihe der Heiligen Öle im Rahmen der Chrisammesse ist allein dem Bischof vorbehalten.
Sänger/innen des Dekanats Bludenz-Sonnenberg
So feierten heuer Diözesanadministrator Benno Elbs, Bischof emeritus Elmar Fischer und der Ständige Stellvertreter des Administrators, Rudolf Bischof, gemeinsam die Messe, die durch Sänger/innen der Kirchenchöre des Dekanats Bludenz-Sonnenberg, Domorganist Johannes Hämmerle und ein Blechbläserensemble musikalisch gestaltet wurde. Unter der Leitung von Domkapellmeister Benjamin Lack wurde dabei Paul Hubers kleine Festmesse „Gib uns Frieden“ aufgeführt.
Bischof emeritus Elmar Fischer, der die Position des Hauptzelebranten einnahm, weihte in Konzelebration mit den Priestern und Diakonen die Heiligen Öle, die während des Jahres u. a. bei Taufen, Firmungen, Weihen und Krankensalbungen verwendet werden. Ihr Erneuerungsversprechen wiederum legten die Priester und Diakone vor Diözesanadministrator Benno Elbs, der der Diözese vorsteht, ab.
Durch die Taufe mit Christus verbunden
Besonders ist die Chrisammesse aber auch deshalb, weil hier die Gemeinschaft der Kirche durch ihre Menschen spürbar wird. Die Weihe der Heiligen Öle erinnert daran, dass alle getauften Christen Gesalbte und dadurch mit Christus verbunden sind.
„,Hätte ich nicht eine innere Kraft...’ – so hat der selige Carl Lampert in einem seiner Briefe geschrieben. Er hatte eine starke, innige Beziehung zu Christus und hat für sein Leben, für seinen Glauben und für sein Durchhaltevermögen daraus die innere Kraft bekommen, um all die Anfeindungen zu überleben. In dieser inneren Kraft wird der Heilige Geist spürbar, mit dem der Selige – aber auch wir alle – bei Taufe und Firmung gesalbt wurden“, spannt Elbs den Bogen bis zum Lebensbeispiel des seligen Carl Lampert auf, der in seinen Haltungen des Mutes, der Zivilcourage und der Menschlichkeit gerade heute Vorbild sein will.
Erneuerungsversprechen der Priester und Diakone
Aufgrund der besonderen Situation, in der sich die Diözese Feldkirch derzeit befindet, legten die Priester und Diakone ihr Erneuerungsversprechen vor Diözesanadministrator Benno Elbs ab, der der Diözese vorsteht. Sie verpflichteten sich dabei, die Mysterien Christi zum Lobe Gottes und zum Heil des Volkes zu feiern, die Frohe Botschaft zu verkünden, den Armen, Kranken, Heimatlosen und Notleidenden beizustehen und sich täglich enger mit Christus zu verbinden.
„Das Licht mutig weiter geben“
Das große Leitmotiv der Chrisammesse 2012 war Carl Lampert. Und so fand das Lebensbeispiel Carl Lamperts auch in der Weihe der Heiligen Öle Eingang.
„Carl Lampert war ein Christus-begeisterter Mensch. Als Gesalbter hat er in einer dunklen Zeit das Licht mutig weiter gegeben und vielen Menschen Zeugnis vom lebendigen Christus gegeben. Wenn wir jetzt die Heiligen Öle weihen, mögen sie uns zum Zeugnis für die Gegenwart Christi mitten im Alltag ermutigen“, erklärte Dompfarrer Rudolf Bischof, während die Diakone die Heiligen Öle darbrachten und Bischof emeritus Elmar Fischer das Weihegebet anstimmte.
Welche Bedeutung den Heiligen Ölen im Leben jeder und jedes Christen zukommt, wurde dann durch die vorgebrachten Fürbitten nochmals verstärkt. So machte beispielsweise ein Vater in seiner Fürbitte auf die mit der Taufe verbundene Aufnahme in den Freundeskreis Jesu aufmerksam. Firmlinge erbaten sich Stärkung für ihr Leben, während Kaplan Peter Rädler an die Krankensalbung erinnerte, die so vielen Menschen Trost und Hoffnung ist.
Ostern - Aufbruch ins Leben
Die Chrisammesse 2012 war Ausdruck der Gemeinschaft, in der alle Christ/innen der Diözese Feldkirch miteinander verbunden sind. Sie erinnerte an Christus, der durch das Leben begleitet und an Carl Lampert, der zum Vorbild für Menschlichkeit und Mut aus dem Glauben wurde. Es waren Gedanken des Aufbruchs ins Leben, Halt findend im Glauben, die die Chrisammesse bestimmten, die damit auch zum Ausblick auf das nun kommende Osterfest wurde, das die Auferstehung zu neuem Leben feiert.