Treffen sich ein Bischof, eine Muslima und ein Rabbiner. Nein, so beginnt kein guter Witz, sondern der HotSpotTalk am 7. Dezember in Hohenems. Gemeinsam mit jungen Leuten aus ganz Vorarlberg diskutieren sie zum Thema Frieden – wann er beginnt, wie er aussieht und was jeder dafür tun kann.

Hohenems (PDF) Schon die Sängerin Nicole wünschte ihn sich damals – 1982 – beim Eurovision Song Contest. Bis heute ist es in weiten Regionen der Welt beim Wunsch nach dem „bisschen Frieden“ geblieben. Das perfekte Thema also für den 19. HotSpotTalk, zu dem das Hot-Spot-Team und die Berufungspastoral der Diözese Feldkirch hochkarätige Gäste eingeladen hat.

Ein Gespräch mit dem „Dialog-Rabbiner“

Neben Bischof Benno Elbs und der jungen muslimischen Religionslehrerin Hatice Demirkir diskutiert in Hohenems auch der Rabbiner Tovia Ben Chorin aus St. Gallen. Und viele Jugendliche aus ganz Vorarlberg. Wobei Ben-Chorin, der in seiner ehemaligen Wirkungsstätte Berlin auch gerne der Dialog-Rabbiner genannt wird, das Wort Dialog wohl bevorzugen würde. „Der einzige Weg ist der Dialog“, wird er nicht müde zu betonen. Und Religion ist für ihn ein Instrument des Friedens.

Tovia Ben Chorin ist der Sohn des berühmten Schriftstellers, Journalisten und Religionswissenschaftler Shalom Ben Chorin, der sich für den christlich-jüdischen Dialog und die Überwindung des christlichen Antisemitismus einsetzte.  Eine Tradition, die sein Sohn mit seinem Engagement für den interreligiösen Dialog – wofür er übrigens auch einen Ehrendoktortitel erhielt - fortführt.

Denken ist kein einsames Geschäft

„Denken ist aber kein einsames Geschäft, es ist Dialog, es braucht ein Gegenüber“, lädt der Rabbiner alle zum Nachdenken über den Frieden beim HotSpot-Talk ein. Und dazu, viele Fragen zu stellen. „Dabei soll es nicht ‚nur‘ um den Frieden zwischen den Religionen gehen, sondern vor allem auch um die Bedeutung des Friedens überhaupt“, betont Mitorganisator Jürgen Mathis von der Berufungspastoral.

Die HotSpot-Talks sind eine offene Veranstaltungsserie für junge Leute aus ganz Vorarlberg, geplant und durchgeführt von jungen Leuten zwischen Bludenz und Schoppernau und der Berufungspastoral der Diözese Feldkirch.

HotSpot-Talk „Friede!“

Mit Bischof Benno Elbs, Religionslehrerin Hatice Demirkir und dem Rabbiner Tovia Ben Chorin
Donnerstag, 7. Dezember, 19 Uhr
Pfarrsaal St. Karl  - Marktstraße 1a, Hohenems


Tovia Ben Chorin
Tovia Ben Chorin (geboren 1936 in Jerusalem) wächst in Israel auf, studiert Bibel- und jüdische Geschichte an der Hebräischen Universität von Jerusalem und am Hebrew Union College Jewish Institute of Religion, Cincinnati (USA), wo er 1964 zum Rabbiner ordiniert wird. In dieser Funktion verbringt er längere Zeit in den USA, Südafrika, England, Israel und in der Schweiz.  Sechs Jahre wirkte er in der jüdischen Gemeinde in Berlin bevor er 2015 nach St. Gallen wechselte.

Hatice Demirkir
Die junge Religionslehrerin gehört dem Verein „Muslimische Jugend Österreich“ an, der u.a. die respektvolle Zusammenarbeit verschiedenster muslimischer Konfessionen unterstützt.