Als „europäischen“ Heiligen, als „Apostel des Friedens und der christlichen Werte“ bezeichnete Bischof Benno Elbs den heiligen Kolumban in seiner Predigt beim Festgottesdienst zum 19. Internationalen Columban’s Day am vergangenen Sonntag, 3. Juli, in Bregenz.

Erstmalig fand dieses Treffen mit über 400 Pilgerinnen und Pilgern aus Italien, Frankreich, Irland, der Schweiz und Deutschland in Österreich statt. Zusammen mit den Gästen feierten auch Landeshauptmann Markus Wallner und der Bregenzer Bürgermeister Markus Linhart damit zugleich auch den 50. Jahrestag der Weihe der Bregenzer Pfarrkirche St. Kolumban. Nach dem Festgottesdienst, den die Bischöfe von Piacenza-Bobbio (Italien) und Iasi (Rumänien) sowie Priester aus den teilnehmenden Ländern mitfeierten, ging das Fest auf dem Kirchplatz mit der großen Kolumban-Statue weiter.

Der Traum von Europa

Diese christlichen Werte für heute würde Kolumban vielleicht mit ähnlichen Worten beschreiben, wie Papst Franziskus seinen Traum von Europa in seiner programmatischen Rede anlässlich der Verleihung des Karlspreises am 6. Mai formuliert hat: „Ich träume von einem jungen Europa, das fähig ist, noch Mutter zu sein: eine Mutter, die Leben hat, weil sie das Leben achtet und Hoffnung für das Leben bietet. Ich träume von einem Europa, das sich um das Kind kümmert, das dem Armen brüderlich beisteht und ebenso dem, der Aufnahme suchend kommt, weil er nichts mehr hat und um Hilfe bittet.“

Selbst Mitspieler/in werden

Appelle an die Solidarität seien wenig hilfreich, so Bischof Benno Elbs. Vielmehr gehe es darum, „dass wir uns berühren lassen – vom Schicksal von Menschen, von den Tränen der Trauernden, von der Angst der Ausgegrenzten und der Armen, von der Not derer, deren Schreie in ihrem Schmerz verstummt sind“. Elbs spielte auch auf die gerade stattfindende Fußball-Europameisterschaft an, wo den 11 bzw. 22 Spielern Zehntausende Zuschauer gegenüberstünden, „die es besser wissen und die Lösung für den Sieg wüssten, aber sich nicht auf das Spielfeld begeben, das Training und die Mühe der Arbeit nicht auf sich nehmen“. Stattdessen gelte es, selbst Mitspielerinnen und Mitspieler zu werden, so Elbs. Was Not tue, sei das aktive Sich-Einsetzen für eine gute Welt, für die Kirche, für die Pfarrgemeinden – wie der hl. Kolumban, der mit glühendem Eifer und vollem Einsatz gelebt und gepredigt habe. „Ein Christ von heute gehört nicht auf die Zuschauertribüne, sondern auf den Rasen“, lautet das Fazit von Bischof Elbs.

Die Predigt von Bischof Benno Elbs finden Sie hier.