Da die Entscheidung für oder gegen Bauvorhaben wie sie für die Wallfahrtskirche Maria Bildstein geplant sind, zügig aber nicht unter Zeitdruck gefasst werden dürfen, wurde der für Februar geplante Baubeginn vorerst verschoben. Die pfarrlichen und diözesanen Gremien wollen gemeinsam bis Juni 2016 zu einer Entscheidung finden.

„Wichtig ist, dass die Kirche und der Friede im Dorf bleibt. Derzeit ist es so, dass unter den Bildsteinerinnen und Bildsteinern noch vieles ungeklärt und offen ist. Unter diesen Umständen ist es für mich schwierig, das aktuelle Projekt, von dem ich persönlich überzeugt bin, umzusetzen“, erklärt Mag. Paul Burtscher, Pfarrer in Bildstein, und betont, „dass wir uns auch gerade deshalb dazu entschlossen haben, am Baubeginn mit Februar 2016 nicht festzuhalten. Wir gönnen uns eine Pause, in der wir – das heißt die pfarrlichen und diözesanen Gremien – den bisherigen Prozess analysieren und auch Alternativen diskutieren.“

Neuausrichtung im Laufe des Jahres 2016

Konkret bedeutet das, dass im Februar nicht wie geplant die Renovierungsarbeiten in der Bildsteiner Marienwallfahrtskirche beginnen werden. „Es werden derzeit für dieses Projekt keine Bauaufträge vergeben. Das heißt aber auch, dass der ursprüngliche Zeitplan nicht eingehalten wird. So wird Zeit gewonnen, das Bauvorhaben noch einmal zu überdenken“, ergänzt der Finanzkammerdirektor der Diözese Feldkirch, MMag. Andreas Weber. „Wir haben in der Informationsveranstaltung Anfang dieser Woche im Bildsteiner Pilgersaal sowohl die Positionen der Befürworter als auch der Kritiker des Projekts gehört und wir nehmen sie ernst.“

Neben dem bestehenden Entwurf für die Innenraumneugestaltung, der vom Architekten DI Christian Lenz gemeinsam mit dem Künstler Dr. Hubert Matt erarbeitet wurde, werden auch alternative Lösungen sorgfältig geprüft.

Als zeitlichen Horizont für die weitere Entscheidungsfindung setzten sich die pfarrlichen und diözesanen Gremien die Mitte des Jahres. Bis dahin soll definitiv entschieden werden, wann und wie der Innenraum der Kirche renoviert werden wird.

Bestehender Entwurf

Geplant war, nach der umfassenden Außenrenovierung der Bildsteiner Marienwallfahrtskirche nun auch den Innenraum neu zu gestalten. In einem Bewerb, zu dem fünf Architekturbüros eingeladen wurden, setzte sich der gemeinsame Entwurf des Vorarlberger Architekten DI Christian Lenz und des Vorarlberger Künstlers Dr. Hubert Matt durch. Der Entwurf sieht eine deutliche Reduktion und zeitgenössische Gestaltung vor.

Die Diskussion um die geplante Renovierung entzündete sich vor allem an der Rückgabe der drei barocken Altäre an die Pfarre Vandans, von wo sie 1974 als Leihgabe nach Bildstein kamen. Der Finanzierungsplan sowie mögliche Alternativen und Kompromisslösungen wurden ebenfalls diskutiert.