Auf den Tag genau heute vollendet Cons. Anton Kegele, Langzeitpfarrer in Wald am Arlberg, sein 100. Lebensjahr. Der Gottesdienst am kommenden Sonntag, den Cons. Anton Kegle gemeinsam mit Diözesanadministrator Benno Elbs feiern wird, steht dann ganz im Zeichen dieses „weltlichen“ Jubiläums.

Wald am Arlberg (PDF) „Ich habe keinen Tag als Priester bereut“, betont Cons. Anton Kegele in Gesprächen immer wieder. Im Juni 2012 wird Anton Kegele, der am 24. Februar 1912 in Weiler geboren wurde, auf 74 Jahre Priester zurückblicken können. Daran, dass er täglich drei Kapitel der Heiligen Schrift liest, hat sich bis heute nichts geändert. Auch nicht daran, dass er sich zwar auf dem Papier im Ruhestand befindet, er aber weiterhin als „Langzeitseelsorger“ in Wald am Arlberg seinen Nachfolger, Pfarrer Alois Erhart, nach besten Kräften entlastet und unterstützt.

Die Menschen, die Pfarre, das Dorf

Cons. Anton Kegele ist Seelsorger mit Leib und Seele. Die Menschen, das Leben in der Pfarre und im Dorf sind ihm ein Herzensanliegen. So besucht er Kranke, chauffiert von seiner Haushälterin, hat erst vor ein paar Jahren die Bücherei aus der Volksschule ins Pfarrhaus übersiedelt und neu organisiert und steht auch in ganz weltlichen Belangen – zum Beispiel was Elektroinstallationen betrifft – gerne mit Rat und Tat zur Verfügung. Anton Kegele ist Priester mit jeder einzelnen Faser seines Seins. Und das seit beinah 74 Jahren. Eine Zeit, aus der er einiges zu berichten hat.

„Vor der Kirchentür erreichte der Lawinenkegel Mannshöhe“

So wurde Anton Kegele, damals als Pfarrer in Buchboden, Zeuge des schrecklichen Lawinenunglücks von 1954. Bereits um 6 Uhr Früh war eine gewaltige Lawine abgegangen. Kaum war es hell genug geworden, hatte sich Pfarrer Kegele auf den Weg zur Kirche gemacht, um dort die Messe zu lesen. Nach der Messe donnert eine weitere Lawine durch das Dorf. „Ich war noch nicht in der Sakristei, als ich Glas klirren hörte. Vor der Kirchentür erreichte der Lawinenkegel Mannshöhe“, erzählt er.
Eine andere Erinnerung an Buchboden: Als das Dorf elektrifiziert werden sollte, traf man den Pfarrer öfters im Blaumann an als im schwarzen Gewand mit weißem Kragen. Wenn es irgendwo klemmte, dann holte man den Pfarrer, der schon bald den Übernamen „Dorfelektriker“ trug.

Berufung mit tatenfrohem Blick in die Zukunft

Für Anton Kegele ist das Priesteramt kein Beruf, es ist eine Berufung, der er sich bis heute verpflichtet fühlt. Dieses Dasein für die Menschen, für die Aufgabe, ihnen Gott ein Stück näher zu bringen, wird nun am kommenden Sonntag, 26. Februar, im gemeinsamen Gottesdienstes in der Pfarrkirche Wald am Arlberg gefeiert, in dem sich Glückwunsch und Dank mit dem tatenfrohen Blick auf die Zukunft verbinden werden.


Termin

Gottesdienst
26. Februar, 9.45 Uhr
Pfarrkirche Wald a. Arlberg
Es predigt Diözesanadministrator Benno Elbs