Unter der Rubrik „Archivale des Monats“ stellt das Archiv der Diözese Feldkirch Monat für Monat große und kleine Ereignisse aus der Geschichte der Diözese Feldkirch vor – wie zum Beispiel die Ferienordnung von 1826.


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Feldkirch (PDF) Zu lange oder doch zu wenig Ferien – diese Frage stellt sich schon seit mehreren Jahrhunderten. Nachdem Maria Theresia 1774 die „Allgemeine Schulordnung“ in Kraft gesetzt hatte, wurde die Zeit des Unterrichts u. a. 1805 neu geregelt. Die Schulferien beschränkten sich damals auf die Spanne zwischen 21. September und 3. November. Es sollte ansonsten vormittags wie nachmittags je zwei Stunden unterrichtet werden. In Vorarlberg war diese Umsetzung des Unterrichtsplanes vor allem im ländlichen Bereich kaum möglich, da von den Kindern Mithilfe in der elterlichen Landwirtschaft gefordert wurde. Außerdem stellte die Sommerwanderung der Kinder nach Schwaben ein Problem dar, das jedoch von der Regierung als notwendiges Übel geduldet wurde.
Dennoch, die Sommerferien standen wieder einmal zur Diskussion.

Mit Rücksicht auf die „Localschulverhältnisse"

Am 6. März 1826 teilte das kaiserlich-königliche Gubernium in Tirol und Vorarlberg dem Generalvikariat Feldkirch, das als Schulaufsichtsbehörde fungierte, die Ferienordnung für das Jahr 1826 mit. „Die hohe Studienhof Kommission hat hiebei weiters zu eröffnen befunden, daß die Bestimmung der Ferienzeit für die Trivial oder minderen Elementarschulen auf dem Lande wie bisher den Länderstellen mit Rücksicht auf die Localverhältnisse und die Beschäftigungsart der Einwohner nach Einvernehmung der Distriktsaufseher und des Schulenoberaufsehers belassen werde, ohne jedoch dabei die festgesetzte Dauer derselben von 5 Wochen zu überschreiten (...)."
Fünf Wochen Ferien gab es also im Sommer 1826 – inklusive aller Rücksicht auf die „Localverhältnisse“.


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