„Gott sah alles an, was er gemacht hatte. Es war sehr gut“, heißt es in der Schöpfungsgeschichte. Bei einem heutigen Blick auf die Welt begegnet man neben Wohlstand und Reichtum aber auch dem Hunger, der Armut, zerstörter Natur und Rücksichtslosigkeit. „Wie das Gute in die Welt kommt“ und was das für unseren Lebensstil bedeutet, das ist am 3. und 4. September Thema des Herbstsymposions im Bildungshaus St. Arbogast.

Schon einmal den eigenen ökologischen Fußabdruck überdacht? Schon einmal überlegt, wie viele Menschen in den ärmsten Ländern der Erde am absoluten Limit existieren müssen, damit das Wohlstandssystem mit geringstem Reibungsverlust läuft? Natürlich! Und, haben wir – anschließend an diese Überlegungen – auch etwas an unserem Lebensstil geändert?
Mit der globalen Verantwortung ist es oft wie mit Neujahrsvorsätzen. Ernst gemeint mit relativ wenig Nachhall, während Studien berechnen, wie viele „Wohlstands-Sklaven“ sich jede und jeder von uns in den sogenannten „Dritte Welt Ländern“ hält, während wir die Natur an ihre Grenzen und darüber hinaus drängen, während an den Finanzmärkten spekuliert wird. Dabei wäre es doch leicht, kleine Kurskorrekturen vorzunehmen. Oder?


„Eine Anfrage an Lebensstil und Lebenskultur“

„Zunehmend mehr Menschen spüren, dass diese Situation auch eine Anfrage an ihren Lebensstil und ihre Lebenskultur darstellt“, erklärt Pastoralamtsleiter Dr. Walter Schmolly, „Dass es zunächst oft einmal beim guten Vorsatz und dem schlechten Gewissen bleibt, wissen wir auch alle. Das Symposion geht aus mehreren Perspektiven der Frage nach, wie funktioniert es und was braucht es, dass ein Mensch seinen Lebensstil wirklich verändert? Wie und von woher finden wir Motivation und Kraft für Veränderungsschritte? Welche Rahmenbedingungen sind förderlich? Welche Rolle können Spiritualität und Kirche dabei übernehmen?“


Menschen, die handeln

Sieben Referent/innen, darunter etwa auch die Vorarlberger Anti-Atom-Aktivistin Hildegard Breiner, Mag. Gerald Fitz (Vorstand der Haberkorn GmbH Wolfurt) und der Linzer Moraltheologe Prof. Dr. Michael Rosenberger eröffnen dabei in Vorträgen, Impulsreferaten und Workshops die Diskussion um Verantwortung, Lebensstil, Unternehmenskultur, Weltmärkte und persönliche Entwicklungslinien.

„Wie das Gute in die Welt kommt“, es ist nicht die allgemeingültige Antwort auf diese Frage, nach der das Herbstsymposion der Katholischen Kirche Vorarlberg im Bildungshaus St. Arbogast sucht. Es sind neue Wege, die eröffnet und andere Perspektiven, die gesucht werden, damit der gute Vorsatz nicht nur Vorsatz bleiben muss.


Herbstsymposion der Katholischen Kirche Vorarlberg

Am Ende des Sommers und vor Beginn des neuen Arbeitsjahres markiert das Herbstsymposion im Bildungshaus St. Arbogast jenen Ort, an dem Jahr für Jahr ein theologisch und gesellschaftlich brennendes Thema aufgerollt wird. In Diskussionen, Impulsreferaten und Workshops formulieren sich jene Gedanken, die als ein Leitmotiv die Arbeit des kommenden Jahres begleiten sollen. Eingeladen sind Priester, Pastoralassistent/innen, Diakone, haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter/innen sowie alle am Thema Interessierten.


Termin
„Wie das Gute in die Welt kommt“ – 3.-4. September 2012
3. September: 8.30 Uhr – ca. 18 Uhr
4. September: 9.00 Uhr – ca. 17.30 Uhr
Bildungshaus St. Arbogast, Götzis

Referent/innen: Univ.Prof. Dr. Michael Rosenberger (Moraltheologe, Linz), Dr. Hubert Klingenberger (Dozent in den Bereichen Lernen, Führen, Persönlichkeitsentwicklung, München), Lienhard Valentin (Gestaltpädagoge, Initiator des Vereins Mit Kindern wachsen, Herausgeber der Zeitschrift "Mit Kindern wachsen"), Hildegard Breiner (Anti-Atom-Aktivistin, Bregenz), Mag. Gerald Fitz (Vorstand der Haberkorn GmbH, Wolfurt), Dr. Kriemhild Büchel-Kapeller (Büro für Zukunftsfragen, Bregenz)


Programm (Kurzfassung)

3. September
ab 9.00 Uhr - Initiativen der Veränderung: Hildegard Breiner (Umwelt- und Anti-AKW-Bewegung); Mag. Gerald Fitz (Nachhaltig Handeln in einem Unternehmen); Dr. Kriemhild Büchel-Kapeller („Wachstum im Wandel“ als Thema in Politik und Verwaltung); Prof. Dr. Michael Rosenberger (Gesellschaftlich engagiert Theologie betreiben)

11.15 Uhr: Prof. Dr. Michael Rosenberger: Schauplätze und Themen – Wer leidet heute und wo dürfen wir nicht wegschauen?

13.45 Uhr: Dr. Hubert Klingenberger: Wie ich wirklich, wirklich leben will

17.15 Uhr: Sendungsfeier neuer Mitarbeiter/innen

4. September
ab 9.00 Uhr: Lienhard Valentin: Achtsamkeit im Leben mit Kindern und Jugendlichen – der Entwicklung von
Empathie und Kooperationsbereitschaft Raum geben

10.45 Uhr: Prof. Dr. Michael Rosenberger: Spiritualität als Quelle der Veränderung

ab 14 Uhr: Open-Space-Workshops

ab 16 Uhr: Abschluss-Statements, Austausch