Am 24. März 1882 gab Robert Koch die Entdeckung des Tuberkulose-Bakteriums bekannt. 136 Jahre später rief die Stop-Tuberkulose-Partnerschaft dazu auf, mehr politische Verantwortung zu übernehmen. Denn: Immer noch stirbt alle drei Minuten ein Mensch an Tuberkulose.

Unter dem Motto „Licht auf die Tuberkulose werfen“ ließen das Bündnis aus Weltgesundheitsorganisation und zivilgesellschaftlichen Organisationen zum Jahrestag und internationalen Tuberkulose-Tag weltweit prominente Gebäude rot anstrahlen. Auf Initiative von plan:g (ehemals Aussätzigen-Hilfswerk Österreich, s. u.) beteiligte sich auch die Basilika Rankweil an dieser Aktion. Der exponierte Ort macht deutlich, dass die Tuberkulose als Krankheit, die sowohl Tiere als auch Menschen betrifft („Zoonose“), eine globale Herausforderung ist, so plan:g in einer Aussendung. Zu den Forderungen der Stiftung zum Welt-Tuberkulose-Tag gehört unter anderem, mehr Geld für die Forschung zur Verfügung zu stellen: „Die Erforschung von Medikamenten, Impfstoffen und Diagnostika zu Tuberkulose und anderen vernachlässigten Krankheiten wie Lepra hat immer noch nicht genügend Priorität“, erklärt Daniela Klocker, Leiterin der Programmabteilung bei plan:g. Die Forschungslücken seien erschreckend und beträfen über kurz oder lang uns alle: „Tuberkulose ist die weltweit tödlichste Infektionskrankheit. Die zur Verfügung stehenden Medikamente sind veraltet und haben teils dramatische Nebenwirkungen“, so Klocker.

Endlich (nur) Nichtraucher

Weiters drängt man auf einen verbesserten politischer Diskurs über Gesundheit und Krankheit, wie Pfarrer Edwin Matt als Vorsitzender des Stiftungskuratoriums von plan:g erklärte: „Österreich darf nicht aus der Solidargemeinschaft der Staaten ausscheren, die das Tabakproblem überwinden wollen – Rauchen ist nachweislich mit einem erhöhten Tuberkulose-Risiko assoziiert.“ Eine Versachlichung der Debatte sei dringend nötig: So werde das Menschenrecht auf gleichen Zugang zu Gesundheitsversorgung verletzt, wenn nicht der Wohnort, sondern die Staatsbürgerschaft über die Mitgliedschaft in einer Krankenversicherung entscheiden solle. Es seien Verantwortungsübernahme und eine strukturelle Verbesserung des globalen Gesundheitssystems gefragt, so Matt.

Aussätzigen-Hilfswerk wird plan:g

Seit seiner Gründung im Jahre 1958 hatte das Aussätzigen-Hilfswerk das Ziel, Krankheiten wie Lepra einzudämmen. Dieses Vorhaben verfolge man noch immer – mit einem neuen, weniger stigmatisierenden Namen: „plan:g – Partnerschaft für globale Gesundheit“. Lepra sei dank des weltweiten Engagements heute unter Kontrolle, heißt es – es gehe inzwischen vielmehr darum, Neuansteckung rechtzeitig zu erkennen und Stigmatisierung zu verhindern. „Krankheit und Ausgrenzung sind medizinische, soziale und religiöse Herausforderungen“ heißt es in den neuen Statuten. Ihnen möchte man sich weiterhin stellen – mit neuem alten Plan.

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Quelle: plan:g / red