Die Kommission "Gerecht Wirtschaften" von Pax Christi Österreich legt ihre wirtschaftspolitischen Positionen einer breiten Öffentlichkeit zur Diskussion vor. Aber auch Frauen und Männer "vom Fach" sind gern gesehene Gesprächs- und Diskussionspartner. Die geltende Wachstumsideologie, das krisenhafte Geldwesen, die mangelhafte Steuer- und Verteilungsgerechtigkeit werden als hauptsächliche Problemfelder angesprochen und ein anderer Lebensstil wird gefordert. Kurz: Wirtschaftliche Gerechtigkeit schafft Frieden - womit auch das Ziel des Engagements von pax christi Österreich im beschrieben ist.

Von Walter Buder

Das Thema ist lebenswichtig und mehr als politisch relevant, nämlich: hochpolitisch. Der Zeitpunkt ist der Veröffentlichung ist gut, ein „Kairos“ vielleicht. Die Rede ist vom Grundsatzpapier der Kommission „Gerecht wirtschaften“ von Pax Christi Österreich, das unter dem Titel „Wirtschaftliche Gerechtigkeit und Frieden“ vor kurzem ans „Licht der Öffentlichkeit“ gekommen ist, sprich: frei gegeben zum Handeln, im Denken, Reden und Tun. 

Gerechtigkeit ist der Wurzelgrund für Frieden. Ungerechtigkeit ist mehr oder wenig eine stete Quelle des Unfriedens, des Nicht-Friedens und im schlechtesten Fall jeden Krieges. Friedensarbeit hat es in dieser Logik immer auch mit sozialer und wirtschaftlicher Gerechtigkeit oder genauer: Ungerechtigkeit, zu tun. Und zwar wesentlich! Besonders wo es ums „Eingemachte“ geht, das „Selbstverständnis und die Leitlinien“ solchen Engagements und andererseits um die „Problembereiche“, denen man „besondere Aufmerksamkeit“, sprich: ein Arbeitsprogramm widmen möchte.

Als treibende Kraft des Wirtschaftens – nach der Krise ist vor der Krise (!) - wird eine bedrohliche Wachstumsideologie (1) festgemacht, die besonders das Geldwesen (2) dominiert und – ja! - korrumpiert! Die notwendige gute Spannung zwischen Eigen- und Gemeinwohl – Thema: Verteilungs- und Steuergerechtigkeit (3) – ist in Schieflage. kippt hier und dort oder ist schon gekippt worden. Dann aber – ehrlich währt am längsten – ist der Lebensstil , also der Mensch selber ein „Problembereich“. Stimmt, ist er doch Naht- und Bruchstelle von allem überhaupt in dieser Welt, Strukturen ausgeliefert wie seinem Willen und Wollen, verpflichtet aber auch seinem Mut und seiner Schöpferkraft dem Nächsten und der Welt gegenüber - besonders wenn es um Frieden und Gerechtigkeit.

Gebet, Studium und Aktion sind die drei Säulen, auf denen das Friedensengagement im Rahmen der internationalen katholischen Friedensbewegung beruht. Gleichzeitig sind damit auch drei strategische Dimensionen bezeichnet, die den Einsatz für die Menschlichkeit des Menschen für seine Heimstatt in der Schöpfung markieren. 

Hier finden Sie das Positionspapier als Pdf-Download.
Weiters ist das Positionspapier auf der Homepage von pax christi Österreich zur Diskussion gestellt.