Im Jahre 1975 starb von der schweizerischen Öffentlichkeit faktisch unbeachtet der in Walzenhausen geborene Carl Lutz. Während des 2. Weltkrieges rettete er in Budapest zehntausende Juden vor dem Tod. Wie jemand in nahezu ausweglosen Situationen seinem Gewissen folgt, das zeigt und erhellt die am 24. März im Egg-Museum eröffnete Ausstellung.

Carl Lutz und das legendäre Glashaus

Die Wanderausstellung ist dem Schweizer Diplomaten Carl Lutz (1895–1975) gewidmet, der in Walzenhausen aufwuchs. Als Vizekonsul der Schweizer Botschaft in Budapest bewahrte er während des Zweiten Weltkrieges zehntausende Menschen jüdischen Glaubens vor dem Tod. Er entwickelte ein Schutzbrief-System und stellte rund 70 Häuser unter den Schutz der Eidgenossenschaft, darunter auch das legendäre Glashaus, ein ehemaliges Büro- und Wohngebäude. Nach dem Krieg wurde Lutz von seinen Vorgesetzten gerügt, weil er seine Kompetenzen überschritten habe. Auch die offizielle Schweiz anerkannte Lutz’ Leistungen lange Zeit nicht, und der Diplomat geriet in Vergessenheit. Von 1954 bis 1961 war er als schweizerischer Konsul in Bregenz tätig. Die Ausstellung zeigt exemplarisch, wie jemand in einer fast ausweglosen Situation seinem Gewissen folgt. Sie erinnert an die Kraft der Zivilcourage und stellt dem Besucher die Frage, was Zivilcourage heute bedeutet.

Das Kulturforum Bregenzerwald (Mag. Kurt Bereuter) und Dr. Werner Bundschuh (Malin-Gesellschaft und erinnern.at) haben sich um diese Ausstellung gemeinsam mit dem Egg-Museum bemüht.

Öffnungszeiten:
Freitag, Samstag, Sonntag 15h - 18h (Schulklassen und Gruppen jederzeit nach Vereinbarung - T +43 664 1124341) bis zum 21. Mai 2017.

Eintritt:
€ 3 / € 1 / Jugendliche bis 19 Jahre sowie Kulturforums- bzw. Verein-Egg-Museums-Mitgieder frei. Führungen für sind Schulklassen gratis.

Kooperationspartner:
Egg Museum, Kulturforum Bregenzerwalderinnern.at und Johann-August-Malin-Gesellschaft

Kontakt:
Egg Museum, Pfarrhof 5, 6863 Egg / +43 664 1124341 / museum@egg.at