Als regionale Gegenveranstaltung zum Welt-Wirtschaft-Forum (WEF), das vom 25. bis 29. Januar 2012 im schweizerischen Davos über die Bühne geht, organisieren ATTAC -Lindau und ATTAC Vorarlberg eine Ausstellung über das „Welt-Sozial-Forum“ (WSF), die in der Zeit vom 23. Januar bis 24. Februar 2012 mit einem breiten Begleitprogramm im Gewölbesaal des Evang. Hospitals in Lindau (Insel, Schmiedgasse 18) über die Bühne geht. ATTAC-Mitglieder aus der Bodenseeregion haben an den WSF von Porto Allegre (Brasilien) 2004 und Mumbai (Indien) im Jahr 2005 teilgenommen und dokumentieren diese Megaveranstaltungen mit ihren persönlichen Geschichten, Liedern, Bildern, Plakaten etc.
In den Jahren 2004 und 2005 waren ATTAC-Mitglieder aus der Bodenseeregion auf den riesigen WSF-Treffen in Mumbai/Indien und Porto Alegre (Brasilien) dabei. Sie brachten begeisternde Eindrücke, Plakate, Bilder, Lieder und Geschichten mit zurück. In Form einer Ausstellung, ergänzt durch Zusatzveranstaltungen in jeder Woche, sollen die Weltsozialforen Porto Allegre (2000) und Mumbai einer breiten Öffentlichkeit zeigen und mitteilen.
Das WSF ist quasi ein Gegenstück zum WEF. Während das WEF von den 1.000 weltweit größten Unternehmen (Mindest-Jahresumsätze über 5 Milliarden US-Dollar) mit Mitgliedsbeiträgen bis 500.000,- CHF getragen wird, setzt sich das WSF aus einem Netzwerk von Hunderten sozialen und ethnischen Gruppen, Verbänden und Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO) mit Hunderttausenden Mitglieder in aller Welt zusammen.
Zu den jährlichen Davoser-Treffen kommen gut 2.000 Top-Manager aus der globalen Wirtschafts- und Finanzindustrie. Für den Eintrittspreis von CHF 20.000,- treffen sie Staatsoberhäupter, Regierungschefs, Spitzenvertreter aus Parteien, Verbänden, Wissenschaft, Forschung, Religionen, Medien zu Vorträgen und Diskussionen. In mehrheitlich konservativem Geist und in neo-liberaler Wirtschaftsideologie fest verankert, werden die Probleme dieser Welt und Lösungsmöglichkeiten besprochen. Doch die Ergebnisse der daraus resultierenden politischen Praxis sind katastrophal. Sie haben die Welt in eine gigantische Verschuldung getrieben und an den Rand des Kollapses gebracht.
Das Weltsozialforum (WSF) wurde Anfang 2000 in Porto Alegre, Brasilien, als Reaktion auf die Auswirkungen dieser neo-liberale Politik der Industriestaaten, unterstützt durch Weltbank und Internationalen Währungsfonds (IWF), gegründet. Rücksichtslose Ausplünderung der Ressourcen, Umweltzerstörungen, Korruption, Entrechtung, Vertreibungen, Arbeitslosigkeit, massenhafte Verelendung, Verzweiflung, Staatsbankrotte, etc., in den unterentwickelten Länder und Schwellenstaaten brachten Hunderttausende Menschen auf die Straßen. Weltweit organisieren sich der Widerstand der Betroffenen und Unterstützer seither und trifft sich annähernd alljährlichen zu den großen, bunten „Festen“ des WSF auf wechselnden Kontinenten.
Die Ausstellung
Ort: Ev. Hospital (Gewölbesaal), Schmiedgasse 18, Lindau-Insel
Öffungszeiten: täglich, 10:00 bis 18:00 Uhr
Der Eintritt ist frei.
Programm:
- Mo, 23. Januar 2012, 20 Uhr
Eröffnung mit Berichten und Liedern der Teilnehmer/innen John Gilad (Bregenz), Doris + Erich Zucalli (Dornbirn). - Mi, 01. Februar 2012, 20 Uhr
Vortrag von Erich Zucalli, Dornbirn, über die WTO-GATS Richtlinie
- Do, 09.Februar 2012, 20 Uhr
Film „Empört Euch“, ein Gespräch mit dem 94-jährigen Stephane Hessel - Mi, 15. Februar, 20 Uhr
„Der Aufstand des Gewissens“. Wolfram Frömmelt (Ravensburg) hält Jean Zieglers nicht-gehaltene Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele 2011.
Veranstalter/Infos:
attac-Lindau, Hintere Fischergasse 23, D-88131 Lindau
T +49 172 8309 248