Der Internationale Versöhnungsbund – österreichischer Zweig sieht in der Abschaffung der allgemeinen Wehrpflicht bis hin zum vollständigen Abbau des Militärs in Österreich als Land mit der Verpflichtung zur immerwährenden Neutralität eine positive Chance.
Diese Chance
wird erkenntlich vor allem und zuerst "mit dem Blick auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft ein Modell zu schaffen, das im eigenen Land, in der EU und weltweit einen wegweisenden Beitrag zu gewaltfreier Konfliktlösung, zum Schutz der Menschenrechte, zu größerer Gerechtigkeit und sozialem Frieden zu leisten vermag.
Österreich könnte ein Modell schaffen.
Österreich hat sich als neutrales Land in der Vergangenheit und
Gegenwart insbesondere durch sein Engagement für weltweite Abrüstung
ausgezeichnet (Vertrag zum Verbot von Anti-Personen-Minen, Vertrag zum
Verbot von Streubomben, Nichtweiterverbreitungsvertrag von Atomwaffen
etc.). Es verfügt über einen reichen Schatz an Wissen über
Konfliktvermittlung und Friedensaufbau, sowie über eine lebendige, dem
Frieden und der Gerechtigkeit verpflichtete Zivilgesellschaft mit
historischen Vorbildern wie Bertha von Suttner, Alfred Fried, Karl Kraus
oder Kaspar Mayr, und ist daher unter allen Staaten einer der
geeignetsten, Frieden und Gewaltfreiheit auf allen politischen Ebenen zu
verwirklichen.
Von der österreichischen Bundesregierung erwartet der IVB (öz) vor allem zwei Schritte, die bald erfolgen sollten. Erstens geht es um die Abschaffung der Allgemeinen Wehrpflicht. Das zentrale Argument des IVB in dieser Hinsicht besteht darin: "Angesichts dessen, dass es auf der Grundlage humanistischer Überlegungen weder eine Pflicht zum Töten noch eine Pflicht, sich im Töten ausbilden zu lassen, geben darf, befürwortet der Versöhnungsbund die Abschaffung der Wehrpflicht und infolgedessen auch die Abschaffung des Wehrersatzdienstes (Zivildienst)." Zweitens sollte Österreich seine Verpflichtungen zum Aufbau eines weltweiten Friedens mit ausschließlich zivilen/gewaltfreien Mitteln, die am Wohl der benachteiligten und von Konflikt und Krieg betroffenen Menschen orientiert sind verstärkt wahrnehmen.
Alle vom Versöhnungsbund geforderten Maßnahmen verursachen wesentlich geringere Kosten in jeder Hinsicht und sind im Hinblick auf die bestehende Neutralität kompatibler. Das Modell des IVB wird als konkreter Beitrag zur Überwindung des Konzeptes der militärischen Konfliktaustragung und zum Aufbau eines positiven Friedens in Gerechtigkeit verstanden.
Den integralen Text finden Sie hier.
Quelle: 09.02.2011, Internationaler Versöhnungsbund – österreichischer Zweig, Lederergase 23/3/27, 1080 Wien, www.versoehnungsbund.at