Die Weltgymnaestrada bringt Menschen zusammen. Freude an der Bewegung ist das, was verbindet und zählt, Grenzen von Alter, sozialem Status, Sprache oder Kultur werden schlichtweg übersprungen. "Come together. Show your colours!" heißt es vom 7. bis 13. Juli im Rheintal. Wir dürfen uns freuen!

Das besondere an dieser Sportveranstaltung: es geht nicht ums Gewinnen. Hier ist "dabei sein" wirklich alles. Das wirkt sich natürlich auf die Atmosphäre aus. Denn hier treffen nicht konkurrierende Gruppen aufeinander, sondern Bewegungsbegeisterte. Das Motto "Show your colours" will verdeutlichen, dass Vielfalt und Buntheit gefragt sind. "We will change this world from black and white into a coloured one" heißt es im Gymnaestrada-Song. Der Schwarz-Weiß-Malerei - die dieser Tage ja vielfach anzutreffen ist - wird also die Vielfalt und Farbenpracht entgegengehalten.

Großereignis

Die Weltgymnaestrada ist ein Event der Superlative. Über 20.000 TeilnehmerInnen des internationalen Breitensportfestivals - es ist das größte weltweit - sind vom 7. bis 13. Juli zu Gast in Vorarlberg. 68 Nationen sind vertreten, 15 sind das erste Mal dabei - Länder wie Malawi, Paraguay, Tansania oder Iran. Für die Veranstalter eine riesige Herausforderung, denn sie müssen für Unterkunft (90 Schulen öffnen ihre Türen), Verpflegung (13.000 Mittagessen täglich) und Transport (alle 15 Minuten fährt ein Zug) sorgen und natürlich das dichte Programm koordinieren. Um dies zu bewerkstelligen, braucht es unzählige helfende Hände - über 8000 Ehrenamtliche sind im Einsatz. Hier kann auf das Netzwerk der Vorarlberger Turnvereine gebaut werden - deren Mitglieder sind nicht nur hochmotiviert, sondern bringen Erfahrung von der Gymnaestrada 2007 mit. Dornbirn ist übrigens neben Berlin der einzige Ort, an dem das Treffen zum zweiten Mal ausgetragen wird.

Gastfreundschaft und Stille

In diesem riesigen Gesamt hat auch die Kirche einen Platz. "Wir haben uns im Herbst mit der zuständigen Stadträtin getroffen und gefragt, was denn noch fehlt", erzählt Stefanie Krüger, Jugendleiterin der Katholischen Kirche in Dornbirn. "Ein Ort der Stille - so die Antwort. Das ist natürlich unser ureigenstes Ding." So werden Anfang Juli auf dem Messegelände, inmitten des Trubels, drei Zelte aufgebaut. Zwei kleinere - ohne Seitenwände -  heißen willkommen und laden zur Begegnung ein. Um mit anderen in Kontakt zu kommen steht eine große Weltkarte zur Verfügung, auf der das Heimatland mit einem Fähnchen markiert werden kann oder eine Box, um Adressen auszutauschen. Bibelstellen geben Impulse. In einem dritten, größeren und geschlossenen Zelt, finden die Teilnehmenden einen Ort der Stille. Drei bis vier Mal am Tag wird es ein Angebot geben - Taizé-lieder oder Sitzen in Stille - ansonsten steht das Zelt den Ruhesuchenden einfach zur Verfügung.

Dornbirn ist nicht der einzige Ort, an dem die Turner/innen ihr Können zeigen. In acht Gemeinden - Bregenz, Höchst, Wolfurt, Lustenau, Hohenems, Götzis, Rankweil und Feldkirch - werden Außenbühnen aufgestellt. Eine Woche lang gibt es ein buntes Programm, mit Akrobatik, Tanz, Musik und Kulinarischem - bei freiem Eintritt.

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