Editorial von Pastoralamtsleiter Martin Fenkart

Als Kind habe ich beim Schülergottesdienst immer wieder ein Deckengemälde von Christi Himmelfahrt in einer Kapelle nebenan betrachtet. Da sieht man den „abgehobenen Christus“ zwischen Wolken in den Himmel brausen. „Flügel müsste man haben“, habe ich mir damals manchmal gedacht. Wenn man derzeit in den blauen Himmel blickt, passiert dank Corona nicht viel. Der Flugverkehr ist so stark reduziert, dass es hörbar auffällt, wenn wieder einmal ein Flugzeug über uns hinweg zieht. Die Natur freut’s. Mich auch.

Und was hat das mit der Sommerkirche zu tun?

Ganz schön viel. Corona sorgt dafür, dass viele Menschen hierzulande nicht wie gewohnt ins Flugzeug hinein steigen werden um von A nach B zu fliegen. Wir werden wohl kaum die Füße in die Adria strecken oder unsere Seelen im Juli nicht auf Rhodos zum Baumeln bringen. Urlaub werden wir trotzdem machen - und was wir mit der Sommerkirche vorhaben, ist, den Himmel hier und jetzt für viele VorarlbergerInnen zu öffnen. Durch eine einladende offene Kirchen, durch einfache gemeinschaftliche Angebote in der Natur (wie die tolle Idee der KJ Wolfurt einen Gemüsegarten auf der Pfarrwiese anzulegen). Oder um es mit dem Talmud zu sagen: „Wer Gastfreundschaft übt, bewirtet gleichsam Gott selbst“.

Ich wünsche uns allen einen offenen Himmel und schöne Erfahrungen gelebter Gastfreundschaft.

Martin Fenkart
Pastoralamtsleiter