Über eine telefonische Umfrage und ein Stöbern auf pfarrlichen Websites kann festgestellt werden: Pfarren stellen sich ein und um, sind erfinderisch und kreativ. Sie suchen nach möglichen Kommunikationsformen, damit die Nahrung für die Seele nicht zu kurz kommt und das Miteinander gestärkt wird. Ihre Botschaft: Glaubensgemeinschaft ist möglich. Und: Wir feiern Ostern!

Websites werden befüllt, Newsletter kursieren vermehrt, Whatsapp-Gruppen haben Hochsaison, Telefone laufen heiß. Neben diesen bewährten Kommunikationsmittel werden auch neue ausprobiert. So bieten drei Pfarren ihre Gottesdienste via youtube an - Rankweil, Hard und Lustenau (in Kooperation mit Lauterach). In Hard werden auch einfache Rituale via youtube veröffentlicht. Skype wird nicht nur für Sitzungen verwendet, sondern auch für einen Online-Bibelkurs. Und auch auf Altbewährtes wird zurückgegriffen: Pater Christoph Müller (Blons) verschickt Briefe und Karten an jene Personen, die er ansonsten mit der Krankenkommunion besucht. Die Seelsorgeregion Vorderland startet in der Karwoche die Aktion „Hey, wia goht's dir?“ Wer mitmacht, ruft in dieser Woche jeden Tag eine Person an, die es derzeit schwer haben könnte. So entsteht eine "Telefonkette der Nächstenliebe".
Um Unterstützung von Menschen, die Hilfe brauchen geht es in Netzwerken der Nachbarschaftshilfe. Hier kooperieren Pfarren mit Gemeinden oder mit der Caritas.

Spirituelle Impulse

Was vielen Pfarren besonders wichtig ist: die spirituelle Nahrung. Glocken laden zum gemeinsamen Gebet ein, Elemente für das Beten zuhause werden zur Verfügung gestellt - ob für Familien oder für Menschen am Sterbebett, denn beten verbindet, beten gibt Kraft und Trost. In den Gottesdiensten, die im kleinen, privaten Rahmen gefeiert werden, werden - wie auch in Klöstern - die Anliegen der Gläubigen eingebracht. Die Pfarre Rankweil hat dazu ein virtuelles Fürbitt- und Dankbuch erstellt. Auch die Vorbereitung auf die Erstkommunion ist manchen ein Anliegen - sie verweisen dabei auf online-Angebote wie familien.feiern.kirchenjahr.

Eine andere Aktion für Schulkinder hat die Pfarre Altach gemeinsam mit den Religionslehrerinnen durchgeführt. Die Kinder wurden eingeladen, zuhause ein Bild zu malen zur Frage: "Wo habe ich Hoffnung gespürt, wofür bin ich dankbar, wo habe ich einen Lichtblick erfahren?“ Die Ergebnisse wurden auf der Pfarr-Website veröffentlicht und sind nun ein erfrischender, fröhlicher Impuls für die ganze Gemeinde. Eine ganz ähnliche Aktion gibt es in der Pfarre Altenstadt - Bilder der Freude und Hoffnung entstehen hier - und in Götzis. Auf diesen Seite gibt es auch viele Ideen für Kinder!

Palmbuschen und Basteltipps

Karwoche und Ostern ist natürlich das Thema, das die Pfarren derzeit besonders beschäftigt. Manche wurden sehr kreativ. Der Seelsorgraum Dornbirn hat seine Ideen für Karwoche und Ostern zuhause in einem bunten Folder gebündelt. Dieser wird nächste Woche mit der Post an allen Haushalte verteilt. Er umfasst Gebete genauso wie Basteltipps für Kinder.

Eine besondere Aktion gibt es auch in der Seelsorgeregion Vorderland. Unter dem Motto „Palmsunntig dahoam“ sind alle eingeladen, in Garten und Wald Zweige und Material für einen eigenen Palmbuschen zu suchen und diesen dann an die Türen der Häuser und Wohnungen zu heften. Dazu gibt es einen Vorschlag für eine einfache Segensfeier. Wer ein Foto vom Palmbuschen macht, kann es einschicken und an einem kleinen Fotowettbewerb teilnehmen.
Auf Palmbuschen verzichten auch die Bregenzerwälder nicht. Die Landjugend bindet gratis Palmbuschen und lässt sie am Palmsonntag vom Egger Pfarrer Friedl Kaufmann segnen. Danach stellt sie die Palmbuschen vor die Haustüre derjenigen, die sie zuvor per Sms oder Whatsapp bestellt haben.
(Bestellnummer: 0664 88671098). In Gisingen werden Palmbuschen von Pfarrmitgliedern gebunden und bei Bildstöcken, an denen sonst die Palmprozession vorbeiführt, zur freien Entnahme gelegt.

Osterfeuer

Spannend wird das Osterfest selbst. Auch hier gilt es, zu improvisieren. So hat zum Beispiel die Pfarre Haselstauden schon 100 Osterkerzen gefertigt, die beim Suppentag nicht mehr verkauft werden können. Wer eine Kerze möchte, kann sich unter der Nummer 0676 83240 8311 melden und die Abholbedingungen entgegennehmen. Die fertigen Kerzen der Pfarre Gisingen stehen in der Kirche bereit.
Feuer gibt es auch im Vorderland. Bei der „Osternacht dahoam“  werden alle eingeladen, am Karsamstag um 20 Uhr bei sich zuhause im Garten ein Feuer zu machen oder in der Wohnung eine Kerze leuchten zu lassen. Die Priester bzw. Gemeindeleiter können live via facebook zugeschaltet werden, sie spenden den Segen für Feuer, Häuser und Menschen und entzünden die Osterkerze für die Pfarrgemeinde.

Das ist der Stand von Freitag, 27. März, mittags. Die Ideen sprießen wie Frühlingsblumen, das Surfen auf den Pfarr-Websites lohnt sich. Wer eine Idee weitergeben möchte, schicke sie an E

Nachtrag

Da mittlerweile viele Pfarren Anregungen und Ideen für Gebete für zuhause veröffentlicht haben, gibt es über youtube das Angebot von Pfr. Dominik Toplek, gemeinsam am Küchentisch Hausgottesdienst zu feiern. Es soll Hilfestellung sein - für Erwachsene bzw. für Familien. Dabei sind alle eingeladen, aktiv mitzumachen.
Das Ratschen erfreut sich vielerorts großer Beliebtheit. Da es dieses Jahr nicht möglich ist, in Gruppen zu ratschen, laden Pfarren zum Ratschen vom Balkon oder offenen Fenster ein - zum Beispiel Rankweil und Altach. Wer selber Speisen segnen will, findet hier ein Segensgebet, das die Pfarre Altach online gestellt hat. Die Pfarre Dornbirn-Rohrbach lädt ein, am Ostersonntag weiße Tücher aus den Fenstern zu hängen. Und die Rankweiler haben sich etwas ganz Besonderes ausgedacht: Das Lied "Christus ist erstanden" soll am Ostersonntag zu Mittag in der Gemeinde ertönen.