Fünf Workshoptage von ursprünglich sechs sind bereits absolviert. Und schon kommen zwei neue dazu. Während sich die beiden Hamburger Oliver Errichiello und Arnd Zschiesche immer tiefer in das Phänomen "Katholische Kirche in Vorarlberg" einarbeiten, nehmen manche Dinge schon immer deutlicher Gestalt an.

Gleich lesen, wie es in den nächsten Monaten weitergeht.

Man soll ja noch nichts verraten, damit alle, die ihren Workshoptag noch vor sich haben, möglichst unvoreingenommen in das große Grübeln über die eigenen Stärken starten können. Ganz aber schaffen wir das mit dem Schweigen nicht.

Jede zweite Stärke

Deshalb: Was sich bisher in allen Workshop- und auch in den Resonanzgruppen gezeigt hat ist, dass rund 50% der erarbeiteten Stärken sin in allen Gruppen wiedergefunden haben. Das heißt schon mal was.

In der Spannung zwischen Frust und Engagement

Was sich auch gezeigt hat ist, dass jede Gruppe durch eine Phase der - nennen wir es einmal - Frust oder Depression gegangen ist. Ganz egal, ob Workshoptag oder Resonanz, einmal gab es immer einen Durchhänger, einen Punkt, an dem der große Frust durchgebrochen ist, dass man eben immer mit Rom und gegen Rom ist, dass da immer irgendwo diese alten Themen aufploppen, dass man schon viel versucht hat, und und und. Ja, und dann sind da die Unfassbarkeiten wie man sie derzeit aus München hört. Missbrauch, Unterdrückung, Gewalt. Dass man da über Gott und der Welt durchaus verzweifelt, das wundert auch niemanden.

In dieser Spannung leben viele, die sich in der Kirche engagieren. Da ist Frust, den man nicht übersehen darf und den man ernst nehmen muss. Da ist aber eben auch die Freude daran, was man tut und was man auch gern tut. Beides ist da. Beides fließt in die Diskussionen um die Stärken der "Kirche" mit ein. 

"Die Jugend" nicht übersehen

Dann noch ein Wort zur Jugend. In jeder Workshopgruppe diskutieren auch Vertreterinnen und Vertreter der "Jugend" mit. Es sind nicht viele. Auch das kann zu denken geben. Das hat es auch und deshalb wurde eine eigene Jugend-Workshopgruppe noch ergänzt, die mit speziellem Fokus auf die Stärken, die die Kirche für Jugendliche von heute haben kann, gemeinsam mit Oliver Errichiello und Arnd Zschiesche arbeiten wird.

Ein zweiter, starker Pfarrverband

Dasselbe gilt so auch für die Pfarren. Mit dem Pfarrverband von Nofels-Tisis-Tosters ist man gestartet. Das Stärkenprofil liegt bereits vor. Ob es in Vorarlberg denn tatsächlich ausschließlich derart urban ausgerichtete Pfarren gebe, stellte das Soziologen-Duo da die Frage an die Steuerungsgruppe. Ob es nicht sein könnte, dass es auch ländlicher geprägte Regionen hier gäbe. Wenn ja, wäre es nämlich hilfreich, mit zwei verschiedenen Pfarrverbänden zu arbeiten. Beide typisch und doch unterschiedlich. Und wenn sich dann bei beiden ähnliche Stärken zeigten, dann wären die Rückschlüsse, die man für Pfarren ziehen könnte, um einiges deutlicher abgesichert. Mit Gaschurn-Partenen-St. Gallenkirch-Gargrellen-Gortipohl lotet nun der zweite Pfarrverband seinen Stärkenkompass aus. Man darf gespannt sein.